Ihr Name steht für Nachhaltigkeit: Antoinette Hunziker-Ebneter, Unternehmerin im Bereich Sustainability und Verwaltungsratspräsidentin der Berner Kantonalbank. Hunziker-Ebneter, die als Chefin der Schweizer Börse nationale Bekanntheit erlangte, steht seit 2015 an der Spitze der BEKB. Nächstes Jahr wird sie definitiv zurücktreten müssen, da sie dann die maximale Amtszeit von zwölf Jahren erreicht hat.
Dass sie so lange der BEKB treu geblieben ist, könnte auch mit der äusserst grosszügigen Entlöhnung ihres Mandats zusammenhängen. Wie dem jüngsten Geschäftsbericht zu entnehmen ist, bezieht sie ein Fixsalär von 400’000 Franken. Hinzu kommen eine fixe Aktienkomponente von 33’000 Franken, Beiträge an die 1. Säule (25’000 Franken) sowie Aufwendungen für die Vorsorge von 66’000 Franken. Total macht dies 534’000 Franken.
Damit ist Antoinette Hunziker-Ebneter nicht nur relativ zur Grösse der BEKB (40 Milliarden Bilanzsumme und 1’212 Beschäftigte) eine der bestbezahlten Präsidentinnen einer Bank, sondern auch in absoluten Zahlen – zumal eines Instituts, das sich mehrheitlich in Staatsbesitz befindet. Zum Vergleich: Der Energiekonzern BKW zahlt seinem Präsidenten Roger Baillod eine Totalvergütung (inkl. Sozialversicherungsbeiträge) von 397’000 Franken. Er bezieht eine fixe Barvergütung von 277’000 Franken.
Die Luzerner Kantonalbank (59 Milliarden Bilanzsumme) entschädigt ihren Präsidenten Markus Hongler mit einer Basisvergütung von 125’000 Franken – total erhält er 265’735 Franken, was rund der Hälfte der Bezüge von Hunziker-Ebneter entspricht.
Fürstlich für ein 30-Prozent-Mandat
BEKB-Präsidentin Hunziker-Ebneter bezieht sogar über 100’000 Franken mehr als Jörg Müller-Ganz, der Präsident der Zürcher Kantonalbank (ZKB), der eine fixe Jahresentschädigung von 342’000 Franken bekommt – inkl. Spesen und Vorsorge kommt er auf 445’000 Franken. Die Bilanz der systemrelevanten ZKB beträgt über 200 Milliarden Franken.
Ihren Ihrem Geschäftsbericht geht die BEKB nicht darauf ein, warum sie ihre Präsidentin überdurchschnittlich entlöhnt. Angesichts eines Arbeitsaufwandes von etwa 30 Prozent handelt es sich um ein feudales Gehalt. Ein Berner Regierungsrat bezieht rund 280'000 Franken.