Das Fintech-Unternehmen Revolut hat gemäss eigenen Angaben in der Schweiz die Marke von einer Million Privatkunden überschritten. Damit nutze inzwischen jeder sechste Schweizer im Alter zwischen 20 und 64 Jahren die digitale Banking-Plattform, teilt das Unternehmen mit.
Die Wegmarke sei ein «Beweis für den Wert, den wir unseren Kunden bieten», sagt Julian Biegmann, General Manager Schweiz. Der frühere Blackrock-Manager brachte das Fintech vor knapp einem Jahr mit einer eigenen Gesellschaft in die Schweiz.
Das Fintech hat inzwischen eine «virtuelle» Schweizer IBAN für ihre Kunden eingeführt und ermöglicht unter anderem QR-Code-Zahlungen. Im Laufe des Jahres dürften weitere Dienste wie eBill hinzukommen. Genauere Angaben dazu macht Revolut allerdings nicht. «Die Schweiz ist ein Schlüsselmarkt für uns, und wir sehen erhebliche Möglichkeiten für weiteres Wachstum und Innovation», sagt Wiktor Stopa, Head of Growth for Western Europe bei Revolut.
Dass Revolut allmählich «schweizerisch» wird, zeigt sich unter anderem daran, dass sich inländische und ausländische Transaktionen mittlerweile die Waage halten. Das heisst, Revolut wird nicht mehr nur für Zahlungen im Ausland genutzt, sondern vermehrt im Schweizer Alltag.
Das 2015 in London gegründete Fintech verfügt in Litauen über eine Banklizenz für den Euroraum. Die Schweizer Gesellschaft Revolut (Switzerland) AG dient als Vertretung der litauischen Gesellschaft. Eine Schweizer Banklizenz besitzt Revolut nicht – das wäre eine Voraussetzung, damit Kunden ihre traditionelle Hausbank vollständig ersetzen könnten.
Revolut ist in der Schweiz personell schlank aufgestellt und beschäftigt am Sitz in Zürich rund zehn Personen, wobei vier für die Westschweiz zuständig sind. Die Finanz-App-Betreiberin hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, jährlich mindestens 250’000 neue Kunden in der Schweiz zu gewinnen. Zum Vergleich: Yuh, das Joint-Venture von Postfinance und Swissquote, zählte im März 300'000 Kundinnen und Kunden.