Mit einem Preisanstieg von über 40 Prozent ist Gold der Renner im laufenden Jahr. Getrieben wurde die Preisexplosion von einer Nachfrage, die noch nie so gross war. Gemäss Zahlen des World Gold Council wurden insgesamt 1’313 Tonnen Gold in den Monaten von Juli bis September nachgefragt. Das entspricht der höchsten vierteljährlichen Nachfrage seit dem Jahr 2000.
Das Wachstum wurde hauptsächlich durch Investoren getrieben, die im dritten Quartal 537 Tonnen gekauft haben – ein Plus von 47 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Noch stärker zugelegt haben die Zuflüsse in physisch gedeckte Gold-ETFs: Sie schwollen im dritten Quartal auf 222 Tonnen an. Im Vorjahresquartal lag dieser Wert bei 94,7 Tonnen – ein Zuwachs von 134 Prozent. An der Spitze liegen in Nordamerika kotierte Fonds (346 Tonnen), gefolgt von europäischen (148 Tonnen) und asiatischen Fonds (118 Tonnen).
Die Nachfrage der Zentralbanken bleibt hoch – wenn auch nicht mehr ganz so extrem wie in den vergangenen drei Jahren. Insgesamt kauften sie im dritten Quartal knapp 220 Tonnen Gold. Vor einem Jahr waren es 199 Tonnen. Im laufenden Jahr summieren sich ihre Käufe auf über 600 Tonnen. Im Jahr 2023 waren es von Januar bis September über 800 Tonnen. Die Käufe von Barren und Münzen stiegen um 17 Prozent auf insgesamt 316 Tonnen – Indien (92 Tonnen) und China (74 Tonnen) legten am meisten zu. Die Goldschmucknachfrage hingegen ging deutlich zurück (–19 Prozent).
Die Gründe für den anhaltenden Nachfrageboom sind offensichtlich: Die ungebremste Verschuldung der westlichen Staaten, das schwindende Vertrauen in den Dollar sowie die geo- und handelspolitischen Spannungen machen Gold zum sicheren Hafen. Nach einem Höchststand von über 4’300 Dollar handelt die Unze derzeit wieder leicht unter der Marke von 4’000 Dollar.

