Handelsskandal
Regulatoren werfen der Grossbank vor, «schwer und systematisch gegen Finanzmarktrecht verstossen» zu haben.
24. Juli 2023 • red.

Die Credit Suisse ist im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch von Archegos Capital zu einer Busse von 388 Millionen Dollar verknurrt worden. Diese hatte Anfang 2021 einen Handelsverlust von 5,1 Milliarden Dollar erlitten. Die Regulatoren werfen der Grossbank «schwerwiegende Versäumnisse im Risikomanagement und in der Unternehmensführung» vor.

Die US-Notenbank verhängte eine Strafe von 269 Millionen Dollar gegen die Credit Suisse, während die britische Aufsichtsbehörde Prudential Regulation Authority eine Strafe von 87 Millionen Pfund aussprach, wie aus einer Reihe von koordinierten Erklärungen vom Montag hervorgeht. Die Schweizer Finma schrieb, dass die CS «schwer und systematisch gegen Finanzmarktrecht verstossen hatte».

Die Busse geht zulasten der UBS Group AG, welche die Credit Suisse am 12. Juni 2023 offiziell übernommen hat. Die Federal Reserve und die Finma haben Massnahmen verhängt, um die Probleme der Bank zu beheben. «UBS wird ihre operative und risikomanagementbezogene Disziplin und Kultur in der kombinierten Organisation umsetzen», heisst es in einer Mitteilung. Die Bank habe bereits mit der Umsetzung ihres Risikorahmens bei der Credit Suisse begonnen. UBS beabsichtige, die hängigen Rechtsstreitigkeiten und regulatorischen Angelegenheiten der Credit Suisse im besten Interesse ihrer Stakeholder zu lösen, heisst es weiter.

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