Taumelnde Banken
Zwei Banken brechen in den USA ein. Jetzt wird gerätselt, ob weitere Banken angesteckt werden könnten.
10. März 2023 • red.
US-Bankaktien sind in den letzten Tagen stark gefallen. Der Grund sind zwei Banken, die ins Strudeln geraten sind: Nachdem Silvergate Capital den Geschäftsbetrieb abrupt eingestellt hat, musste SVB Financial (Silicon Valley Bank) plötzlich schnell viel Geld aufnehmen. SVB verlor am Donnerstag 60 Prozent des Aktienwerts.
Auslöser waren ungewöhnlich hohe Rücknahmen von Kunden und steigende Zinsen. Die Banken haben das Problem, dass sie auf wenig liquiden, tiefverzinsten Anleihen sitzen, die sie mit Verlust verkaufen müssen. Dies führt zu einem potenziellen Teufelskreis, wenn zu viele Kunden gleichzeitig ihre Einlagen abziehen.
Analysten zufolge besteht für viele Banken zwar kein unmittelbares existenzielles Risiko, aber die Situation könnte sehr schmerzhaft sein. Kleinere und mittelgrosse Banken könnten in den Wirbel hineingezogen werden, wodurch sie gezwungen sein könnten, massive Kapitalerhöhungen durchzuziehen.
Die US-Aufsichtsbehörden haben seit der Finanzkrise 2008 ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Stabilität grosser systemrelevanter Banken wie J.P. Morgan, Wells Fargo oder Bank of America gelegt. Dadurch konnten kleinere Banken meist unter dem Radar durchfliegen.