PK-Studie
Die grosse PK-Studie von Swisscanto zeigt: Die Mehrheit der Vorsorgewerke hat ESG-Kriterien in ihren Anlageprozessen nicht integriert. Und: Die wenigsten Vorsorgewerke setzen sich konkrete CO₂-Reduktionsziele.
9. Juni 2022 • Beat Schmid
Das hätte er nicht erwartet, sagt Iwan Deplazes, der Chef von Swisscanto, als er am Mittwoch die traditionelle PK-Studie vorstellte. Er hätte nicht gedacht, dass nur gerade sechs Prozent aller in der Studie erfassten Pensionskassen sich Reduktionsziele für den Ausstoss von CO₂-Emissionen gesetzt haben.
Als Chef eines grossen Schweizer Asset-Managers weiss er, wie sehr Sustainability und Nachhaltigkeit in den letzten Jahren zum dominierenden Thema in seiner Branche wurde – nicht zuletzt auch, weil viele institutionelle Investoren es so stark gepusht haben.
Und jetzt das. Die Studie zeigt, dass vor allem die öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichten ESG-Themen berücksichtigen. Inzwischen haben 71 Prozent dieser Kassen ESG-Kriterien im Anlagereglement verankert. Vor zwei Jahren lag dieser Anteil bei 24 Prozent.
Bei den privaten PKs stieg der Anteil der Kassen mit ESG-Integration im gleichen Zeitraum von 6 auf 28 Prozent. Die Privaten hinken den öffentlich-rechtlichen Kassen gewissermassen zwei Jahre hinterher. ESG steht für eine Anlagepolitik, die Rücksicht nimmt auf die Umwelt (E=Environment), Soziales und Governance.
Grosse die Unterschiede zeigen sich auch zwischen grossen (über 500 Mio. Vorsorgegelder) und kleinen (unter 500 Mio.) Kassen. Von den grossen PKs geben immerhin 13 Prozent an, ein CO₂-Reduktionsziel eingeführt zu haben. Doch bei den kleinen Kassen mit weniger als 500 Millionen ist es gerade nur 1 von 100 Kassen.
Die Differenzen zwischen den beiden PK-Kategorien seien zwar nachvollziehbar, sagt Swisscanto-Chef Deplazes. Denn mit der Messung ist einiger administrativer und finanzieller Aufwand verbunden, der die Möglichkeit kleiner Einrichtungen möglicherweise übersteigt. Überraschend sind sie aber trotzdem.
Erfolgreiches Jahr für die Schweizer Pensionskassen
Die Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten durchschnittlich eine Nettorendite von 8,4 Prozent. Dies ist das zweitbeste Ergebnis der letzten Dekade und liegt deutlich über dem Zehn-Jahre-Schnitt von 5,4 Prozent, wie es in einer von der ZKB-Tochter Swisscanto am Mittwoch veröffentlichten Pensionskassenstudie heisst.
Nur 2019 lagt die Rendite mit knapp 11 Prozent höher. Die Unterschiede bei der Performance und der Verzinsung zwischen den Kassen sind jedoch gross. Die tiefste Rendite der untersuchten Pensionskassen liegt lediglich bei 1,34 und die höchste mit knapp 16 Prozent mehr als zehn Mal so hoch.
Die Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten durchschnittlich eine Nettorendite von 8,4 Prozent. Dies ist das zweitbeste Ergebnis der letzten Dekade und liegt deutlich über dem Zehn-Jahre-Schnitt von 5,4 Prozent, wie es in einer von der ZKB-Tochter Swisscanto am Mittwoch veröffentlichten Pensionskassenstudie heisst.
Nur 2019 lagt die Rendite mit knapp 11 Prozent höher. Die Unterschiede bei der Performance und der Verzinsung zwischen den Kassen sind jedoch gross. Die tiefste Rendite der untersuchten Pensionskassen liegt lediglich bei 1,34 und die höchste mit knapp 16 Prozent mehr als zehn Mal so hoch.