Kantonalbank
Weil sie Reputationsbedenken hat, will die Zürcher Kantonalbank kein Spendenkonto für die Sammelaktion eröffnen. Initiant Steff Fischer hat ein gewisses Verständnis dafür.
11. Oktober 2022 • Beat Schmid

Doch kein Konto bei der ZKB für die Spendenaktion "Ein Panzer für die Ukraine." Wie der Zürcher Unternehmer Steff Fischer bestätigt, hat die Zürcher Staatsbank seinen Antrag für die Eröffnung eines Kontos abgelehnt. “Die Bank lehnte den Antrag aus Reputationgründen ab”, sagt Fischer. Für die Bank würde der Name der Aktion zu stark nach einem Waffengeschäfte klingen. Dafür habe er ein gewisses Verständnis, sagt er.

Jetzt sucht der Zürcher Selfmade-Millionär weiter nach einer Bank, die ihn unterstützen könnte. An seiner Idee, Geld für den Kauf eines Kampfpanzers zu sammeln, will er auf jeden Fall festhalten (Tippinpoint berichtete). Die Reaktionen auf seine Initiative sei überwältigend gewesen. Er hätte nicht gedacht, dass er so viele positive Rückmeldungen erhalten würde. Viele seiner Freunde seien klassische Pazifisten, die nichts mit Waffen zu tun haben wollen.

Decken oder Panzer?

Fischer gehörte vor 40 Jahren zum Kern der Zürcher Bewegung. Später stieg er ins Immobiliengeschäft ein und wurde Millionär. Er erhofft sich, mit der Sammelaktion eine Debatte auszulösen, was ihm bereits gelungen ist. Ihn interessieren Fragen zur Rolle der Neutralität der Schweiz in der heutigen Zeit. Geht es nur darum, Decken und Kleider ins Kriegsgebiet liefern – oder eben auch einen Panzer?

Um keine rechtlichen Probleme zu bekommen, soll das Kriegsgerät nicht direkt aus der Schweiz in die Ukraine ausgeführt werden. Wird die Sammelaktion ein Erfolg, soll lediglich das Geld in die Ukraine überweisen werden. Staatliche Stellen sollen dann den Panzer vor Ort beschaffen. Obwohl er dies der ZKB klarmachen konnte, war die Bank nicht bereit, ein Sammelkonto einzurichten.

Die Bank will sich offiziell zur Ablehnung nicht äussern. Eine Sprecherin sagt auf Anfrage: “Die Zürcher Kantonalbank kommentiert mögliche ehemalige oder existierende Kundenbeziehungen nicht.”

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