Digital Assets
Die fehlende Banklizenz macht der Plattform zu schaffen. Ein Verkauf des Krypto-Valley-Pioniers sei aber nicht das «Zielszenario», sagt der Chef Dirk Klee.
6. Oktober 2023 • red.

Der kalte Wind des Krypto-Winters bläst den Schweizer Krypto-Unternehmen ins Gesicht. Auch Bitcoin Suisse bekommt die widrigen Bedingungen zu spüren. Das Unternehmen schrieb im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 24 Millionen Franken und musste fast ein Drittel seiner Belegschaft abbauen.

Am Donnerstag schrieb «Inside Paradeplatz», dass Bitcoin Suisse auf der Suche nach Investoren oder gar einem Käufer sei. CEO Dirk Klee bestätigte gegenüber der NZZ (Abo), dass man mit potenziellen Investoren in Kontakt stehe. Er betont aber, dass dies nicht an Kapital- oder Liquiditätsproblemen liege: «Wir sind sehr kostenbewusst und haben - wie die ganze Branche - die Zahl der Mitarbeitenden reduziert. Wir sind gut kapitalisiert.»

Die zusätzlichen Mittel benötigt Bitcoin Suisse laut Klee für die Expansion ins Ausland. Der Kryptobroker hat Kunden in der EU und in der Golfregion im Visier. Auch andere Fintech-Unternehmen seien auf der Suche nach frischem Geld, sagte Klee. Eine Mehrheitsübernahme von Bitcoin Suisse könne nie ganz ausgeschlossen werden, sei aber «nicht das Zielszenario», sagte er der NZZ.

Klee war im April 2022 bei Bitcoin Suisse mit dem Auftrag angetreten, das Unternehmen fit für eine Banklizenz zu machen. Mit einer Banklizenz könnte Bitcoin Suisse zusätzliche Einnahmen generieren und beispielsweise vom Zinsdifferenzgeschäft profitieren, wie es Sygnum und Seba, die bisher einzigen Kryptobanken in der Schweiz, tun.