Financials
CS-Kunden zogen im dritten Quartal 12,9 Milliarden Franken an Vermögenswerten ab. Die Abflüsse konnten noch nicht rückgängig gemacht werden.
28. Oktober 2022 • Beat Schmid
Die Börse hat die Umbaupläne der Credit Suisse mit einem kräftigen Daumen nach unten quittiert. Die Aktien verloren bis Handelsschluss über 18 Prozent, ein historischer Taucher. Nicht goutiert wurde offenbar, dass die Bank eine Kapitalerhöhung um 4 Milliarden Franken ankündigte.
Diese hat einen Verwässerungseffekt von etwa 24 Prozent. Wenn nun die Aktien um 18 Prozent gefallen sind, bedeutet das, dass diese Verwässerung entgegen der Einschätzung von einigen Analysten noch nicht in den Titeln eingepreist war.
Die CS hat sich in den letzten Wochen stets dagegen gewehrt, wenn Gerüchte über eine Kapitalerhöhung auftauchten. Insbesondere ein Artikel von Reuters über Gespräche mit möglichen Geldgebern löste eine Reihe von Gegenmassnahmen aus. Die Bank hielt kurz darauf in einem Statement fest, dass sie die nötigen Mittel durch Verkäufe von Beteiligungen und Vermögenswerten beschaffen möchte. Eine Kapitalerhöhung wurde so indirekt dementiert. Es war ein falsches Dementi, wie sich gestern herausstellte.