25 Prozent im Minus
Nach dem deutlichen Nein der Saudi National Bank, weiteres Kapital in die Bank einzuschiessen, befinden sich die CS-Aktien im freien Fall – und reissen einen ganzen Sektor in Tiefe. Die CS-Titel fallen auf 1.70 Franken.
15. März 2023 • Beat Schmid
Die Aktien der Credit Suisse stürzen heute um 24 Prozent ab und durchbrechen erstmals die Schwelle von 2 Franken. Die Aktien schloss bei einem Rekordtief von 1.70 Franken. Die Marktkapitalisierung der Bank beträgt noch 6,8 Milliarden Franken.
Die Talfahrt in Gang gesetzt haben Aussagen des grössten CS-Aktionärs, kein weiteres Geld in die Bank einzuschiessen. Ammar Al Khudairy, der Verwaltungsratspräsident der Saudi National Bank, sagte in einem Bloomberg-TV-Interview, dass seine Bank weitere Investitionen in das Unternehmen ausschliesst.
Er nannte regulatorische Hürden, die gegen eine Aufstockung der Beteiligung an der CS sprechen würden. Die Saudi National Bank hält knapp 10 Prozent an der CS. Seit der Kapitalerhöhung vom letzten November haben die Saudis einen Kursverlust von über 30 Prozent auf ihrem Paket erlitten.
Auf die konkrete Frage, ob die Bank für weitere Liquiditätsspritzen offen sei, falls es einen weiteren Bedarf an zusätzlicher Liquidität gebe, sagte Al Khudairy: “Die Antwort lautet: absolut nicht, und zwar aus vielen Gründen, abgesehen vom einfachsten Grund, nämlich den regulatorischen und gesetzlichen.”
Die Schweizer Regulierung sieht vor, dass ausländische Aktionäre, die über 10 Prozent an einer hiesigen Bank halten wollen, eine Art Gewährsverfahren durchlaufen müssen.
CS reisst europäischen Banken-Sektor in die Tiefe?
Die deutlichen Worte von Al Khudairy liessen nicht nur die CS-Aktien einbrechen, sondern rissen auch andere Banktitel in die Tiefe. Der Euro Stoxx Banks Index fiel um 5,8 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Anfang Januar. Die Titel der BNP Paribas SA sanken um 8 Prozent. Die Kosten für die Versicherung der Anleihen der Credit Suisse gegen einen Zahlungsausfall sind auf neue Höchststände geklettert.Minus 160 Milliarden Franken - CS verliert 40 Prozent aller Kundeneinlagen
Die Kunden entzogen der Grossbank Einlagen in der Höhe von 160 Milliarden Franken. Die Depositen reichen nicht mehr, um die Kredite zu decken.
15. März 2023
CS zahlt Michael Klein ein Extra-Honorar von 10 Millionen Dollar
Die Grossbank vergütet dem künftigen Chef von CS First Boston Beratungsdienste in Zusammenhang mit der Abspaltung der Investmentbank.
15. März 2023
Neues Bonusprogramm für die Konzernleitung macht sprachlos
Auch im Katastrophenjahr verdienten die CS-Chefs Millionen. Und 2023 soll es noch mehr geben – dank eines neuen Bonusprogramms. Die Begründung lässt sich nur schwer nachvollziehen. Ein Kommentar.
14. März 2023