PK-Studie
Die Vorsorgeeinrichtungen erzielten im Jahr 2022 eine historisch schlechte Anlagerendite. Die Immobilienanlagen liegen nur noch knapp hinter den Obligationen, der historisch wichtigsten Anlageklasse der PKs.
31. Mai 2023 • Beat Schmid

Minus 8,8 Prozent. 2022 war für die Schweizer Pensionskassen das schlechteste Anlagejahr seit 2008, wie die aktuelle Pensionskassenstudie der ZKB zeigt. Nur 2008 war mit einem Minus von 12,6 Prozent noch schlechter.

Auffallend war im vergangenen Jahr, dass die Performance von Pensionskasse zu Pensionskasse sehr unterschiedlich ausfiel. Die niedrigste Performance einer Pensionskasse lag bei minus 16,2 Prozent, die höchste Anlagerendite bei minus 1 Prozent. «Die Bandbreite der Performance ist damit doppelt so hoch wie in den Vorjahren», sagte Swisscanto-Chef Iwan Deplazes an einer Medienorientierung am Mittwoch.
Bei der Asset Allocation fällt auf, dass die Kassen im vergangenen Jahr ihr Immobilien-Exposure weiter ausgebaut haben. Mit durchschnittlich 27,1 Prozent liegt der Anteil auf einem Rekordhoch. Zum Vergleich: 2013 lag der Anteil noch bei 20 Prozent. Innerhalb von 10 Jahren haben die Pensionskassen ihren Immobilienanteil um 35 Prozent erhöht. Die Immobilien sind im vergangenen Jahr fast zur zweitwichtigsten Anlageklasse aufgestiegen, da die Kassen ihren Obligationenanteil weiter reduziert haben (auf noch 27,1 Prozent).

Hohe Obligationenqute = schlechte Performance

Kassen, die auf eine tiefe Anleihenquote setzten, bekamen recht. «Wir konnten feststellen, dass jene Kassen, die in den vergangenen Jahren auf eine vermeintlich defensive, hohe Obligationenquote von durchschnittlich 38,7 Prozent gesetzt hatten, in der Bilanz des Jahres 2022 zu den zehn Prozent der Pensionskassen mit der schlechtesten Nettoperformance gehörten», heisst es in der ZKB-Studie.

Wie sich das in Zukunft entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Im laufenden Jahr hätten die Schweizer Vorsorgewerke tendenziell wieder mehr in Obligationen investiert und auch vermehrt Gelder in Geldmarktfonds angelegt, sagte Iwan Deplazes. Ein grosses Fragezeichen setzte Deplazes hinter die mittelfristige Werthaltigkeit von Immobilienanlagen.

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