In der Schweiz soll es zwischen 250 und 300 so genannte Single Family Offices geben. Das sind Vermögensverwalter, die das Anlagevermögen einer einzigen Familie verwalten. Auf diese Zahl kommt die Swiss Single Family Office Association (SFOA) in einer am Dienstag veröffentlichten Studie zum Family-Office-Markt in der Schweiz.
Die Studie basiert auf einer Umfrage, die Ende letzten Jahres bei Mitgliedern des Verbandes oder Kunden der UBS durchgeführt wurde. Das Nettovermögen der befragten SFOs in der Schweiz liegt zwischen weniger als 250 Millionen Franken und mehr als 10 Milliarden Franken.
Rund 43 Prozent gaben ein Gesamtnettovermögen von 1 Milliarde Franken oder weniger an, 37 Prozent einen höheren Betrag. Ein Fünftel der Befragten machte keine Angaben. Die am häufigsten vertretene Vermögensklasse - 16 Prozent der Befragten - liegt zwischen 1,51 und 3 Milliarden Franken. Die meisten Befragten (36 Prozent) gaben an, aus der Immobilienbranche zu stammen. Es folgen die Branchen Industrie, Finanzen und Konsumgüter.
Bei den Anlagen überwiegen die alternativen Anlagen leicht gegenüber den traditionellen Anlagen. Zu den alternativen Anlagen zählen insbesondere Private Equity und Private Debt. Geografisch konzentriert sich die Asset Allocation vor allem auf Nordamerika (33 Prozent) und die Schweiz (32 Prozent).
In Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen zeigt sich ein differenziertes Bild: Während eine Mehrheit der Befragten dem ESG-Score des Portfolios eine geringe oder gar keine Bedeutung beimisst, will die überwiegende Mehrheit der Family Offices mit ihren Investments einen konkreten Impact erzielen. Etwas gegen den Klimawandel zu tun, wird von der Mehrheit der befragten Family Offices als wichtig erachtet.
Sieben Mitarbeiter im Schnitt
Im Durchschnitt beschäftigen die Family Offices in der Schweiz sieben Mitarbeitende. Der Median liegt bei fünf Angestellten. 59 Prozent der SFOs beschäftigen zwischen einem und fünf Personen in der Schweiz. Im Ausland beschäftigen die SFO durchschnittlich 20 Mitarbeitende. Dies zeigt, dass der Durchschnitt durch einige wenige SFOs mit einer grossen Anzahl von Mitarbeitenden im Ausland aufgebläht wird.
Die von der Universität St. Gallen durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass die Mehrheit der SFOs die Einführung eines auf Selbstregulierung basierenden Registrierungssystems zum Schutz und zur Regulierung der Branche befürwortet. Ein solcher Schritt könnte möglichen behördlichen Massnahmen zur Regulierung des Sektors zuvorkommen, heisst es.