Bei der Wahl des Wohnsitzes kennen die Eigentümer der Kantonalbanken kein Pardon. Es gilt als ungeschriebenes Gesetz, dass die Chefs der Staatsbanken ihre Steuern in einer Gemeinde des Sitzkantons bezahlen. Darauf scheint man auch in Basel Wert zu legen, wo nächstes Jahr Regula Berger den CEO-Posten der Kantonalbank übernehmen wird.
Patrick Riedo, Leider Kommunikation von der Basler Kantonalbank (BKB), schreibt auf Anfrage: «Frau Berger wird ihren Wohnsitz im kommenden Jahr nach Basel verlegen.» Noch wohnt die Juristin in der Zürcher Landgemeinde Buchs. Obwohl sie seit 2018 bei der BKB angestellt ist, hat sie ihren Wohnsitz in Zürich beibehalten. Seit drei Jahren sitzt sie in der Geschäftsleitung, seit Dezember 2023 ist die 42-Jährige zudem stellvertretende CEO der Kantonalbank.
Zuletzt musste Urs Baumann seinen Wohnsitz verlegen, als er 2022 Chef der Zürcher Kantonalbank (ZKB) wurde. Er zog vom steuergünstigen Feusisberg im Kanton Schwyz nach Kilchberg. Abgesehen von der Steuerrechnung hat sich für Baumann nicht viel geändert, ausser dass er weniger weit pendeln muss. Den Zürichsee blickt er immer noch von der «Pfnüselküste».
Eine Vorschrift, wonach der CEO im Sitzkanton wohnhaft sein muss, scheint es in Basel nicht zu geben. Im Gesetz über die Basler Kantonalbank findet sich keine entsprechende Bestimmung. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass die Mehrheit des Bankrates im Kanton Basel-Stadt wohnhaft sein muss.
In Basel dürfte man über den Wohnsitzwechsel von Regula Berger trotzdem froh sein. Der aktuelle CEO Basil Heeb verdiente 2023 die Summe von 1,1 Millionen Franken.