Es ist nur noch eine Frage der Zeit. «Der Markt reagiert mit spürbarem Optimismus: Die Kurse steigen, das Momentum ist eindeutig. Wir stehen an der Schwelle eines neuen Kapitels für die globale Finanzwelt. Die 100’000-Dollar-Marke für Bitcoin ist nicht nur eine Zahl – dies ist ein echter Wendepunkt», schreibt der Bitpanda-CEO Eric Demuth am Donnerstag in einer Markteinschätzung.
Doch ist die 100’000 wirklich ein Wendepunkt oder eine historische Marke? Ist es nicht nur eine zufällige, psychologische Marke, die besser aussieht als 99'758? Zudem stellt sich die Frage, ob mit der richtigen Einheit gemessen wird. Bewerte ich mein Wertschriften-Portfolio in türkischer Lira oder mit dem venezolanischen Bolívar? – Nein, wegen deren fortlaufender Entwertung wäre ein solcher Wert wenig aussagekräftig.
Ist also der Dollar die richtige Masseinheit? Die Währung der führenden Wirtschaftsmacht, die eine Staatsverschuldung von über 36 Billionen Dollar aufweist (diese ist in den vergangenen Monaten nochmals markant nach oben geschossen) weist wie alle Fiat-Währungen einen steten Kaufkraftverlust auf. Viele Fachleute sind sogar der Meinung, dass der Dollar schon lange kollabiert wäre, wenn er nicht als Weltwährung im Einsatz stünde.
Ist also der Bitcoin stark oder der Dollar und andere Fiat-Währungen schwach? (vgl. Grafik). Es wäre wohl aussagekräftiger, wenn die Wertentwicklung des Bitcoins in Gold oder noch besser in Einheiten ausserhalb des Finanzsystems wie ein Korb konkurrierender Kryptowährungen oder realer Güter abgebildet würde.