Fall Gulnara Karimova
Die Bundesanwälte werfen der Genfer Privatbank vor, bei der Verschleierung von Gewinnen der Tochter des ehemaligen usbekischen Präsidenten geholfen zu haben.
29. November 2024 • red.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe gegen die Genfer Privatbank Lombard Odier und einen ihrer ehemaligen Mitarbeiter. Sie sollen an der Verschleierung von Gewinnen beteiligt gewesen sein, die mit der Tochter des früheren usbekischen Präsidenten, Gulnara Karimova (Bild), in Verbindung stehen.

Nach Angaben der Justizbehörden wird der Bank und dem Ex-Mitarbeiter vorgeworfen, eine zentrale Rolle bei der Verschleierung von Vermögenswerten gespielt zu haben. Diese stammen laut Anklageschrift aus den kriminellen Machenschaften einer von Karimova gegründeten Organisation, die von der Bundesanwaltschaft als kriminelle Vereinigung eingestuft wird.

Zwischen 2005 und 2012 sollen erhebliche Summen in der Schweiz gewaschen worden sein. Die Ermittlungen zeigen, dass ein Teil dieser Gelder über Konten bei der Banque Lombard Odier & Cie SA in Genf transferiert wurde. Bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt, gilt die Unschuldsvermutung.

Vor über einem Jahr hat die Bundesanwaltschaft beim Bundesstrafgericht Anklage gegen Gulnara Karimowa erhoben. Sie wirft der Tochter des usbekischen Ex-Präsidenten und einem weiteren Beschuldigten die Beteiligung an einer kriminellen Organisation namens «Office» vor.

Die Bank teilt in einer Stellungnahme mit: «Wir haben die Entscheidung der Bundesanwaltschaft zur Kenntnis genommen, gegen die Bank wegen unzureichender Kontrollen Anklage zu erheben.» Dieser Schritt folge auf die Eröffnung einer Untersuchung gegen die Bank, die 2016 eingeleitet und öffentlich gemacht wurde. Lombard Odier hält die Anschuldigungen für «unbegründet» und werde sich «energisch» verteidigen.

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