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Die Liechtensteiner Privat- und Retailbank befindet sich mitten im Turnaround. Es bleibt noch einiges zu tun, sagt er Chef.
13. März 2025 • red.

Die VP Bank hat im Geschäftsjahr 2024 einen Reingewinn von 18,5 Millionen Franken erzielt – ein Rückgang von 58,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Grund für den deutlichen Gewinneinbruch sind Restrukturierungskosten und einmalige Aufwendungen, die insgesamt 11,2 Millionen Franken ausmachten. Bereinigt um diese Effekte sank das Ergebnis um 37,3 Prozent.

Trotz der rückläufigen Profitabilität verzeichnete die Liechtensteiner Privatbank erste positive Entwicklungen: Die betreuten Kundenvermögen stiegen um 9,5 Prozent auf 50,7 Milliarden Franken, während der Netto-Neugeldzufluss – bereinigt um «forcierte» Abflüsse – bei 1,7 Milliarden Franken lag. Auch das Kreditvolumen wuchs um 8,7 Prozent auf 5,9 Milliarden Franken.

Der Geschäftsertrag ging um 9,3 Prozent auf 330,5 Millionen Franken zurück, was vor allem auf einen schwächeren Zinserfolg zurückzuführen ist. Während dieser im ersten Halbjahr noch um 27,1 Prozent einbrach, verringerte sich der Rückgang im zweiten Halbjahr auf 19,2 Prozent. Der Bank gelang es nicht, die rückläufigen Zinseinnahmen zu kompensieren: Das Kommissionsgeschäft blieb stabil, während das Handelsgeschäft um 4,6 Prozent nachgab.

Immerhin: VP Bank konnte Geschäftsaufwand um 1,7 Prozent auf 308,3 Millionen Franken reduzieren. Darin enthalten sind Restrukturierungskosten in Höhe von 7,3 Millionen Franken sowie einmalige Aufwendungen für die Pensionskasse von 3,9 Millionen Franken. Ohne diese Effekte sanken die Kosten um 5,2 Prozent. Die Cost/Income Ratio lag per Ende 2024 bei 93,3 Prozent.

Die VP Bank muss stark auf die Bremse treten. Der Standort Hongkong wurde geschlossen, die Produkt- und Preisstrukturen gestrafft sowie der Personalbestand um 6,1 Prozent auf 945 Vollzeitstellen reduziert. Für 2025 setzt sich die Bank das Ziel, neue Kundenberater einzustellen. Der Weg ist lang: «Die Massnahmen zur Verbesserung von Erträgen und Kosten beginnen zu greifen», erklärte CEO Urs Monstein in einer Mitteilung. «In einem herausfordernden Umfeld bleibt allerdings noch einiges zu tun, um unser Potenzial auszuschöpfen.»

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