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Der Baarer Private-Equity-Riese zieht eine erste Analyse zu den neu eingeführten Zöllen und gibt Entwarnung. Derweil geht an der Börse die Talfahrt weiter.
9. April 2025 • red.

Partners Group hat eine erste Einschätzung zu den Auswirkungen der am 2. April von der US-Regierung verhängten neuen Handelszölle auf ihr globales Investmentportfolio veröffentlicht. Die Beteiligungsgesellschaft hat über 75 aktive Direktbeteiligungen analysiert und kommt zum Schluss, dass 93 Prozent des aggregierten Portfoliowerts entweder nicht von den Zöllen betroffen oder voraussichtlich nur marginale Auswirkungen auf die Erträge haben.

Konkret geht Partners Group davon aus, dass die neuen Zölle zu einem EBITDA-Rückgang von 1 bis 3 Prozent im Private-Equity-Portfolio führen könnten – gewichtet nach dem Nettovermögenswert (NAV). Dabei handelt es sich um eine erste Schätzung, die ausschliesslich die direkten Effekte der angekündigten Massnahmen berücksichtigt. Die tatsächliche Entwicklung der Unternehmensgewinne werde zudem von makroökonomischen und unternehmensspezifischen Faktoren abhängen, schränkt das Unternehmen ein.

Rund 71 Prozent der Beteiligungen dürften weniger als 1 Prozent EBITDA-Belastung verzeichnen, weitere 22 Prozent sehen potenzielle Rückgänge von 1 bis 4 Prozent. 7 Prozent des Portfolios sind nennenswerter mit 5 bis 10 Prozent betroffen. Ein Unternehmen mit einem Portfolioanteil von unter 1 Prozent wird derzeit mit einem EBITDA-Rückgang von 10 bis 20 Prozent eingestuft. Partners Group nennt den Namen des Unternehmens nicht.

Wie Partners Group weiter schreibt, ist im Infrastrukturbereich die unmittelbare Zollbelastung gering, da die betroffenen Projekte kaum grenzüberschreitende Handelsbeziehungen aufweisen. Von 36 analysierten Assets würden sechs eine direkte Exponierung über ihre Lieferketten aufweisen.

Nichtsdestotrotz verliert die Aktie heute im Handel deutlich. Das Minus kurz vor 10 Uhr beträgt 3,5 Prozent. In den vergangenen Tagen stürzte die Aktie von 1200 auf 970 Franken ab – ein Minus von 20 Prozent. Der SMI wurde zum Handelsstart unter die Marke von 11'000 Punkte gedrückt.

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