Die Stiftung Ethos ist bisher vor allem für ihre Stimmrechtsempfehlungen zu börsenkotierten Schweizer Firmen bekannt. Im kommenden Jahr will sie ihren Service zur Analyse von Generalversammlungen auf die grössten Schweizer Immobilienanlagestiftungen ausweiten. Der Start erfolgt mit 20 Stiftungen, das Angebot soll in den nächsten Jahren schrittweise ausgebaut werden.
Laut Ethos basiert der neue Service auf spezifischen Stimmrichtlinien, die teilweise jenen für börsenkotierte Unternehmen ähneln. Er soll institutionellen Anlegern ermöglichen, ihre Stimmrechte informiert ausüben zu können. Hintergrund der Erweiterung ist die zunehmende Verbreitung von Immobilien als Anlageklasse bei institutionellen Investoren.
«Immobilienanlagen machen oft nahezu ein Drittel der Portfolios von Pensionskassen aus», sagt Vincent Kaufmann, Direktor von Ethos. «Ein bedeutender Teil dieser Investitionen erfolgt über Anlagevehikel, die eine gemeinsame Verwaltung eines Immobilienbestands ermöglichen. Die Governance- und Transparenzpraktiken in diesem Segment sind jedoch nach wie vor sehr heterogen, um nicht zu sagen unzureichend.»
Ethos hat ihre Dienstleistung zur Analyse von Generalversammlungen und zur Stimmrechtsausübung im Jahr 2000 lanciert. Zunächst umfasste sie die grössten kotierten Schweizer Unternehmen und wurde 2014 auf alle knapp 200 Gesellschaften des Swiss Performance Index (SPI) ausgeweitet. Zudem deckt Ethos die grössten europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Blue Chips ab. Insgesamt befinden sich rund 600 Unternehmen auf dem Radarschirm von Ethos.

