Valiant / TKB
Berner Bankengruppe muss ein Sparprogramm starten. Besser macht es die Thurgauer Kantonalbank.
17. Februar 2022 • red.

Die Regionalbank Valiant erwirtschaftete 2021 einen Konzerngewinn von 123 Millionen Franken. Sie liegt damit nur einen Hauch über dem Vorjahr (+1,0%). Weil die Kosten schneller wachsen als die Erträge, muss die Bankengruppe aus Bern auf die Bremse treten: Pro Jahr müssen Kosten um Umfang von 12 bis 15 Millionen Franken weg. 50 Stellen werden deshalb abgebaut. In den Stammlanden in Bern und im Mittelland werden 23 Filialen geschlossen.

Die Bank will jedoch an ihren geografischen Ausbauplänen festhalten. Die Geschäftsleitung möchte «vom Genfersee bis an den Bodensee» violett beschriftete Valiant-Filialen sehen. So baut sie derzeit eine Geschäftsstelle in Meilen auf, dem Bezirkshauptort der Zürcher Goldküstengemeinden.

Dort zieht sie in das ehemalige Gebäude der Credit Suisse ein, die den Standort offenbar nicht mehr attraktiv genug findet. Bis 2024 will Valiant weitere 18 Filialen eröffnen. Alles in allem nehme die Zahl der Stellen wegen des Sparprogramms nun aber weniger stark zu als erwartet.

Im letzten Jahr steigerte Valiant die Hypothekenausleihungen um 6,2 Prozent auf 25,7 Milliarden Franken. Die Kundeneinlagen nahmen im Vergleich zum Vorjahr weniger stark auf 22,1 Milliarden zu. Damit vergrössert sich die Finanzierungslücke.

Thurgauer KB glänzt

Zum Vergleich: Die Thurgauer Kantonalbank ist weniger aggressiv unterwegs. Zwar weist auch sie ein überdurchschnittliches Hypothekenwachstum mit einem Plus von 5,7 Prozent aus. Doch die Kundeneinlagen nahmen im Vergleich stärker zu (+5,9%).

Auch die Kosten hat die TKB besser im Griff: Die Cost-Income-Ratio drückte die Bank auf sehr tiefe 45,2 Prozent. Der Jahresgewinn von 145,6 Millionen Franken übertrifft die Vorjahresmarke um 4,7 Prozent und ist bislang der höchste Gewinn in der Bankgeschichte.