Die Führung der Bank erteilt der Ethos Stiftung, ShareAction und elf institutionellen Anlegern eine Abfuhr. Diese reichten im März einen Antrag ein, die Klimaschutzstrategie und Offenlegungen zum Klimawandel in den Bankstatuten zu verankern.
In der heute publizierten Antwort schreibt die Credit Suisse: “Der Verwaltungsrat ist mit den Zielen des eingereichten Antrags einverstanden und unterstützt die Offenlegung unserer Strategie zur Ausrichtung der Finanzierungsaktivitäten auf das Ziel des Pariser Abkommens, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, vollumfänglich.” Er unterstütze auch die Offenlegung der geplanten kurz-, mittel- und langfristigen Schritte zur Reduktion des Engagements im Kohle-, Öl- und Gassektor.
Allerdings sei der Verwaltungsrat der Meinung, dass diese Offenlegungen keine Änderung unserer Statuten erfordern. Die CS verweist in ihrer Antwort auch darauf, dass neue Berichtspflichten über nicht-finanzielle Belange unter dem Schweizer Obligationenrecht ab 2024 obligatorisch werden. Diese werde eine entsprechende Statutenänderungen im Jahr 2023 ohnehin erforderlich machen, begründet die Bank. “Aktionärinnen und Aktionäre werden ab der Generalversammlung 2024 die Möglichkeit haben, über die nicht-finanzielle Berichterstattung abzustimmen”, hält die CS fest.
CS gilt als einer der grössten Finanzierer von Kohleenergie
und ShareAction begründeten ihren Vorstoss mit dem grossen Engagement der Bank im fossilen Energiesektor. Gemäss Studien von Dritten hat die CS seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens (2016-2020) mehr als 82 Milliarden Dollar für die wichtigsten Unternehmen im Bereich der fossilen Brennstoffe bereitgestellt.Damit sei die Bank der viertgrösste Finanzierer fossiler Brennstoffe in Europa. Weltweit befindet sie sich auf Platz 19. Im Kohlegeschäft sei die Bank noch stärker engagiert. Die CS ist laut Ethos der “grösste europäische Financier der weltweit 30 grössten Kohlebergbauunternehmen”.
Letzte Woche publizierte der britische Thinktank Influencemap eine Studie, wonach die Credit Suisse deutlich stärker im Öl- und Gas-Geschäft aktiv ist als die UBS.