Credit Suisse
Der CS-Chef ist nach Davos ans WEF gereist, um für seinen Job zu kämpfen: "Ich habe ein klares Mandat."
23. Mai 2022 • red.

CS-Chef Thomas Gottstein sieht ein "klares Mandat", an der Spitze der Bank zu bleiben. In Bezug auf Spekulationen um seine Zukunft sagte Gottstein am Montag in einem Bloomberg-TV-Interview in Davos, er konzentriere sich auf die Umsetzung der Strategie und arbeite gut mit den anderen Mitgliedern der Geschäftsleitung zusammen. Er äusserte sich positiv über Präsident Axel Lehmann und lobte die Zusammenarbeit mit ihm. Weitere Aussagen zum Verwaltungsrat machte er im Interview nicht.

Vor gut einer Woche spitzte sich die Situation zu. Aus informierten Kreisen war zu hören, dass der Verwaltungsrat in Sondierungsgesprächen eine mögliche Ablösung Gottsteins besprochen habe. Ein Wechsel an der Konzernspitze werde möglicherweise noch in diesem Jahr erfolgen, hatten Medien berichtet.

Der Zusammenbruch von Archegos Capital Management bescherte der Credit Suisse einen Verlust 5 Milliarden Franken. Praktisch gleichzeitig kollabierte das Firmengeflecht von Lex Greensill, mit dem die CS eng zusammenarbeitete. Seither kämpft die Bank mit Verlusten, Rückstellungen und Gewinnwarnungen, die das Vertrauen der Aktionäre erschütterten.

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