Nach einer Grossrazzia räumt Asoka Wöhrmann seinen Posten. Er ist einer der ersten Topmanager, der wegen Greenwashing-Vorwürfen den Job verliert.
1. Juni 2022 • red.
Asoka Wöhrmann habe sich entschieden, sein Mandat im Einvernehmen mit dem Unternehmen zum Ablauf der Hauptversammlung am 9. Juni niederzulegen, heisst es in einer Mitteilung von DWS am Mittwochmorgen. Neuer Chef der DWS Group wird Stefan Hoops. Er war bisher Leiter der Unternehmensbank bei der Deutschen Bank. Die Bank ist Mehrheitsaktionärin des Asset-Managers.
“Die Vorwürfe, die in den vergangenen Monaten gegen die DWS und mich persönlich erhoben wurden, sind eine Belastung für das Unternehmen und auch für meine Familie und mich persönlich geworden. Um die Institution und auch meine Familie zu schützen, möchte ich daher den Weg für einen personellen Neuanfang frei machen”, begründet Wöhrmann seinen Entscheid.
Erst gestern durchsuchten deutsche Strafverfolgungsbehörden die Büros der Deutschen Bank und DWS in Frankfurt. Es standen 50 Beamte der Staatsanwaltschaft, der Bafin und des Bundeskriminalamts bei der Razzia im Einsatz. Ermittlungen wegen des Verdachts auf "Kapitalanlagebetrug" laufen seit Anfang des Jahres, wie eine Sprecherin gestern sagte.
Im Zentrum stehen Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS. Die Gesellschaft sieht sich mit den Vorwürfen konfrontiert, seit ihre frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte Desiree Fixler im August damit an die Öffentlichkeit ging. Darauf kam es zu Ermittlungen in den USA und Deutschland. Asoka Wöhrmann dürfte einer der ersten Finanzmanager sein, der in Zusammenhang mit Greenwashing seinen Job verliert.