David Herro
Harris Associates würde sich gegen einen Verkauf der angeschlagenen Credit Suisse wohl nicht mehr wehren.
12. Juni 2022 • red.
Immer wenn die Credit Suisse in Negativschlagzeilen kommt, ist er ein gefragter Mann: David Herro, Chief Investment Officer von Harris Associates. Die US-Investmentfirma ist seit vielen Jahren einer der grössten Investoren des CS. Harris besitzt rund fünf Prozent des CS-Kapitals.
“Das Ziel sollte jetzt Stabilisierung und dann Wachstum sein”, sagte Herro in einem Interview mit Bloomberg TV am Freitag. Doch seine Geduld scheint endlich zu sein. “Wenn sie es nicht schaffen, muss es jemand anderes tun”, sagte er. Diese Aussage ist insofern erstaunlich, als Herro das Management meist durch dick und dünn verteidigte.
Letzte Woche kamen Spekulationen auf, State Street könnte der Schweizer Grossbank ein Angebot machen. Als die Gerüchte nicht abreissen wollten, dementierte die US-Depotbank, Interesse an einer Übernahme zu haben.
In Europa gebe es laut Herro zwar aufsichtsrechtliche Hürden für grössere grenzüberschreitende Übernahmen. Das schliesse jedoch nicht aus, dass ein globaler Konkurrent die Credit Suisse oder Teile davon übernehmen könne, so Herro.
“Die Credit Suisse verfügt über ein riesiges Wealth Management, das inzwischen grösser ist als ihre Investmentbank, und für jede grosse globale Bank, die sich in diesem lukrativen Bereich engagieren will, wäre die Credit Suisse ein attraktives Objekt”, sagte er.
David Herro gibt sich plötzlich kleinlaut
Der Partner von CS-Grossaktionär Harris Associates äussert sich zur CEO-Frage. Er sagt auch, dass es ein Fehler war, die Aktien nicht schon früher verkauft zu haben.
25. Mai 2022