SNB
Die Nationalbank strafft die Geldpolitik und erhöht den SNB-Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf minus 0,25 Prozent.
16. Juni 2022 • red.
Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift. Es sei nicht auszuschliessen, dass in absehbarer Zukunft weitere Zinserhöhungen nötig werden, um die Inflation auf mittlere Frist im Bereich der Preisstabilität zu stabilisieren, sagt SNB-Direktionspräsident Thomas Jordan.
“Wir haben uns für eine Zinserhöhung von einem halben Prozentpunkt entschieden, weil es inzwischen Anzeichen dafür gibt, dass die Inflation auch auf Waren und Dienstleistungen übergreift, die nicht direkt vom Krieg in der Ukraine und den Pandemiefolgen betroffen sind”, so Jordan.
Wie Thomas Jordan in seinem Referat ausführte, sei “Franken ist nicht mehr hoch bewertet”. Das gibt es der Nationalbank den nötigen Spielraum, die Zinsen zu erhöhen und damit die Zinsdifferenz gegenüber der Europäischen Zentralbank zu verkleinern.
Selbst wenn sich nun, der Franken gegenüber dem Euro verteuert, heisst das noch nicht, dass er deshalb gleich wieder zu hoch bewertet sei, meinte Jordan. Man müsse unterscheiden zwischen realer und nominaler Aufwertung, sagte er auf eine Journalistenfrage. Er spielt damit auf den grossen Unterschied der Inflationsraten zwischen der Schweiz um dem Euro-Raum an.