Trotz Rohstoff-Hype
"Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft ist nicht aufzuhalten”, sagt der Chef der Commerzbank und konkretisiert die gesetzten CO₂-Reduktionsziele. Beim angekündigten Stellenabbau kommt die Bank schneller voran als geplant.
4. Juli 2022 • red.
Trotz des Kriegs in der Ukraine dürfe keine Zeit verloren gehen, sagte der Commerzbank-Chef Manfred Knof am Montag. "Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft ist nicht aufzuhalten." Die Bank wolle Firmen- und Privatkunden beim Umbau hin zu einer grüneren Wirtschaft begleiten.
Die Commerzbank legt für die Hälfte der ausstehenden Kredite konkrete Ziele zur Verringerung des CO₂-Ausstosses bis zum Jahr 2030 fest. Für den Bereich Energieerzeugung strebt sie eine Reduktion von mindestens 73 Prozent bis 2030 an. Bei den privaten Wohnbauhypotheken soll die Verringerung mindestens 57 Prozent betragen.
Diese Ziele seien ein wichtiger Zwischenschritt, um die CO₂-Emissionen des gesamten Kredit- und Anlageportfolios bis spätestens 2050 auf netto null zu senken. Ab diesem Datum sollen keine Vorhaben mehr finanziert werden, die mit einem CO₂-Ausstoss verbunden sind. Das Institut will bis 2025 mindestens 300 Milliarden Euro für nachhaltige Produkte mobilisieren, was einer Verdreifachung gegenüber 2020 entspricht.
Commerzbank-Chef Knof äusserte sich auch zum angekündigten Stellenabbau. Im Interview mit der FAZ sagte er, dass seine Bank mit dem Abbau schneller vorankomme als geplant. "Wir gehen davon aus, dass wir bis Jahresende mit dem allergrössten Teil der betroffenen Mitarbeiter entsprechende Vereinbarungen getroffen haben."
"Stand Mitte Juni haben wir schon fast 7'000 einzelvertragliche Lösungen." Die Bank hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2024 brutto rund 10'000 Stellen abzubauen. Die Bank setzt beim Abbau auf sogenannte “Altersteilzeit” und andere “sozialverträgliche Regeln” für “ausscheidungswillige” Mitarbeiter.