Grossbank schliesst Vergleich
Die Bank zahlt 32,5 Millionen Dollar in Zusammenhang mit der Archegos-Pleite. Fast neun Millionen Dollar kassieren die Klägeranwälte.
19. September 2022 • red.

Die Credit Suisse schliesst in den USA einen Vergleich in der Höhe von 32,5 Millionen US-Dollar. Die Bank wurde beschuldigt, ihre Aktionäre bezüglich Risikomanagement in die Irre geführt zu haben.

In Zusammenhang mit dem Hedge-Fonds Archegos habe die Bank “eine Art russisches Hochfinanz-Roulette gespielt”, in dem sie ihren sogenannten “Prime”-Kunden geholfen habe, mit Milliardenkrediten hochriskante Wetten einzugehen.

Gleichzeitig habe die Bank stets behauptet, dass das Risikomanagement zu den Kernkompetenzen gehöre. Durch die Pleite erlitt die Bank den grössten Handelsverlust ihrer Geschichte. Umgerechnet betrug der Schaden 5 Milliarden Schweizer Franken.

Angeführt wurde die Klage von einer Pensionskasse aus Kalifornien, die Angestellte der Blechverarbeitungsindustrie versichert. 27,5 Prozent oder 8,9 Millionen Dollar der Vergleichssumme fliessen als Honorare in die Taschen der Anwälte.

Vier Topmanager waren angeklagt

Die Bank bestätigte am Montag einen entsprechenden Artikel von Reuters von Ende vergangener Woche. “Wir freuen uns, diesen Zivilprozess beigelegt zu haben”, bestätigte eine Sprecherin in der Bank auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Gemäss Klageschrift waren vier CS-Topmanager angeklagt: Thomas Gottstein, David Mathers, Lara Warner und Brian Chin. Sie alle sind inzwischen aus der Bank ausgeschieden, beziehungsweise auf dem Weg nach draussen wie im Fall von David Mathers.

Der vorläufige Vergleich zu einer Sammelklage wurde am Freitag beim US-Bezirksgericht in Manhattan, New York, eingereicht. Die Richter müssen dem Vergleich noch zustimmen.

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