Asset-Management
Der Asset-Manager hat auch im dritten Quartal Assets verloren. Ein Turnaround ist nicht in Sicht.
20. Oktober 2022 • red.

Der Asset-Manager GAM erlitt auch im dritten Quartal 2022 weitere Abflüsse von Kundengeldern. Hinzukamen sinkende Bewertungen und der Einfluss von Wechselkursen. Insgesamt beliefen sich die verwalteten Vermögen per Ende September auf 74,6 Milliarden Franken, wie GAM am Donnerstag mitteilte. Ende zweites Quartal hatten sie noch bei 83,2 Milliarden, Anfang Jahr bei 94,8 Milliarden. Bereits im letzten Jahr verlor GAM fast ein Fünftel der Assets.

Das Unternehmen hat im Sommer ein Abbauprogramm angekündigt. Die Bank befinde sich “guten Weg”, die Kosten bis Ende Jahr um mindestens 20 Millionen Franken zu senken. “Der Markt war auch im dritten Quartal sehr herausfordernd, und die Kunden blieben zurückhaltend”, kommentiert GAM-CEO Peter Sanderson das Ergebnis.

Im Bereich Investment Management, wo das Unternehmen die besten Margen erzielt, verwaltete GAM per Ende September noch von 24,2 Milliarden Franken. Der Abfluss von Kundengeldern betrug eine Milliarde Franken. Die Hälfte der Abflüsse fielen im Fixed-Income-Geschäft an.

Im Private-Labelling-Geschäft schrumpften die verwalteten Vermögen um über 10 Prozent auf 50,4 Milliarden Franken. Die Netto-Kundenabflüsse in diesem Bereich betrugen 3,1 Milliarden Franken. Angaben zur Erfolgsrechnung machte das Unternehmen nicht.

Wie Tippinpoint im Juli berichtete, soll das Fondshaus Ausschau nach einem Käufer halten. Es soll dazu die Investmentbank J.P. Morgan engagiert haben.

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