Financials
Die Grossbank soll auch im künftigen Kerngeschäft die Axt ansetzen, selbst Kundenberatern droht die Entlassung. Das ist kein ermutigendes Zeichen.
4. November 2022 • Beat Schmid

Der Stellenabbau bei der Credit Suisse beginnt. Im Investmentbanking wurden die ersten Kündigungen bereits ausgesprochen. Ab nächster Woche sollen auch Jobs im Wealth Management abgebaut werden. Als Erstes treffe es Beschäftigte in der Region Asien, wie Agenturen berichteten. Fast jede zehnte Stelle in den Beratungsteams könnte wegfallen.

Die CS beschäftigte in der Region Asia Pacific per Ende 2021 7530 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Zahl ist in den letzten zwei Jahren um 1000 Personen gestiegen. Nach dem starken Rückgang der verwalteten Vermögen und den Erträgen seit Anfang Jahr scheint ein Personalabbau in der Region auf den ersten Blick einleuchtend.

Andererseits steht ein Abbau im Widerspruch zu den mittel- und langfristigen Zielen, die sich die Bank gesetzt hat. Nämlich das internationale Wealth-Management ins Zentrum der Strategie zu stellen und das Geschäft auszubauen. Dass nun ausgerechnet in diesen Bereich die Stellenaxt niedergehen soll, ist somit kein ermutigendes Zeichen. Offenbar schaufeln der Ausstieg aus dem Investmentbanking, diverse Devestitionen und die Kapitalerhöhung zu wenig Mittel frei, um das Privatbanking auszubauen.

Letzte Woche hat die Credit Suisse angekündigt, bis Ende Jahr insgesamt 2700 Jobs abzubauen. Bis 2025 sollen dann total 9000 Stellen wegfallen. Die Bank will damit die Kostenbasis auf unter 15,5 Milliarden Dollar drücken. In den letzten drei Geschäftsjahren betrug der Aufwand zwischen 17,4 Milliarden (2019) und 19 Milliarden Franken (2021).