Sector Financial
Die Vereinbarung mit dem US-Private-Equity-Unternehmen geht offenbar tiefer als bisher angenommen. Kritiker sprechen von einem verworrenen Deal.
16. November 2022 • red.
Die Credit Suisse verkauft laut einem Bloomberg-Bericht US-Tochtergesellschaft Sector Financial an Apollo Global Management. Das Private-Equity-Unternehmen habe einer Übernahme der CS-Tochter zugestimmt. Apollo kauft bereits einen “bedeutenden Teil” des Geschäfts mit verbrieften Produkten der Credit Suisse.
Sector Financial ist auf Finanzierungslösungen für mittelgrosse Unternehmen spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in Chevy Chase, Maryland, soll mit lediglich 23 Mitarbeitenden über Vertretungen in New York und Chicago verfügen. Die Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Grossbank gab am Dienstag den Abschluss einer “definitiven Transaktions-Vereinbarungen” über den Verkauf eines “bedeutenden Teils” ihrer Securitized Products Group (SPG) und anderer damit verbundener Finanzierungsgeschäfte an Apollo Global Management bekannt.
Deal wird zum Teil als verworren kritisiert
Der Abschluss dieser Vereinbarungen sei ein “wichtiger Schritt” auf dem Weg zu einem geordneten Ausstieg aus dem Geschäft mit verbrieften Produkten, teilte die Bank mit. Damit soll das Risiko der Investmentbank deutlich reduziert und Kapital für Investitionen in die Kerngeschäfte der Credit Suisse freigesetzt werden. Durch diese Transaktion sollen die Assets der Einheit von 75 Milliarden Dollar auf rund USD 20 Milliarden reduziert werden. Die CS erwartet, dass dadurch die sogenannten risikogewichteten Aktiven um bis zu 10 Milliarden Dollar reduziert werden können. Der Deal wurde zum Teil als verworren kritisiert. Tatsächlich ist daran einiges ungewöhnlich. So sieht die Vereinbarung vor, dass Apollo nicht alle Assets übernimmt, aber die bei der CS verbleibenden Vermögenswerte trotzdem verwaltet und dafür von der CS eine Gebühr bekommt. Es ist davon auszugehen, dass bei den verbleibenden 20 Milliarden es sich mit Assets minderer Qualität handeln könnte. Ausserdem wurden keine finanzielle Details genannt. Dass sich die Begeisterung bei den Aktionären in Grenzen hält, konnte man am Aktienkurs ablesen. Der Preis für eine CS-Aktie ist nach anfänglicher positiven Eröffnung im Verlauf des Tages zurückgefallen. Heute startete die CS mit einem Minus von 2,24 Prozent in den Tag.Die Credit Suisse verkauft einen grossen Teil des Verbriefungsgeschäfts an Apollo
Wie die Grossbank heute mitteilt, können mit der Transaktion die Risiken in der Investmentbank um 10 Milliarden reduziert werden.
15. November 2022