Resultate
Die Derivate-Spezialistin profitiert von der gestiegenen Volatilität. Der Reingewinn zog nur leicht an. Finanzchef Marco Amato geht Ende August.
9. Februar 2023 • Beat Schmid
Die Zürcher Finanzgesellschaft konnte ihre Erträge im letzten Jahr 9 Prozent auf 456 Millionen Franken steigern. Haupttreiber war das Handelsgeschäft. Wegen “beispiellosen Marktbedingungen” mit erhöhter Volatilität konnte Leonteq das Ergebnis in diesem Segment mehr als verdoppeln, teilte das Unternehmen mit.
Die Kehrseite: Aufgrund des allgemein schwierigen Marktumfelds verzeichnete Leonteq in den meisten Regionen eine “verhaltene Kundenaktivität”, was zu einem Rückgang der Kommissions- und Dienstleistungserträge um rund ein Drittel gegenüber 2021 führte.
Dazu beigetragen hätten auch der “deutliche Rückgang der Anzahl grosser Tickettransaktionen” sowie höhere Gebühren für Wertpapierleihgeschäfte, wie es weiter heisst. Das sehr gute Handelsergebnis konnte jedoch die geringere Kundenaktivität kompensieren.
Viele neue Jobs
Der Geschäftsaufwand erhöhte sich um 8 Prozent auf 263 Millionen Franken. Die Gründe dafür sind unter anderem höhere Investitionen in die IT sowie höhere Personalausgaben. Leonteq stockte die Zahl der Vollzeitstellen um 11 Prozent auf 582 auf.
Der Vorsteuergewinn kletterte um 19 Prozent auf 193 Millionen Franken. Unter dem Strich fiel der Reingewinn mit 156 Millionen aber nur leicht höher aus (+0,4 Prozent). Der Grund ist eine höhere Steuerlast. In den Vorjahren profitierte Leonteq von Verlustvorträgen, die nun wegfallen. Das Unternehmen erhöht die Dividende um 1 Franken auf 4 Franken pro Aktie. Leonteq muss sich nach einem neuen Finanzchef umsehen. Marco Amato wird im August 2023 zurücktreten. Er kam 2016 als Chief Financial & Risk Officer zur Derivate-Firma. Zwischenzeitlich übernahm er interimistisch die CEO-Rolle.Bei Leonteq schenken volatile Märkte ein
Trotz eines Rückgangs im Kommissionsgeschäft rechnet die Derivate-Spezialistin mit einem Rekordgewinn fürs erste Halbjahr.
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