Sedef Köktentürk nicht mehr Head of Impact bei Blue Horizon

Bei Blue Horizon, ein auf Foodtech spezialisiertes Private-Equity-Unternehmen, gibt es eine Änderung im Management. Sedef Köktentürk stiess vor zwei Jahren als Chief Operating Officer und Managing Partner zu dem Impact-Investor, später übernahm sie zusätzlich die Funktion des Head of Impact.

Gemäss ihres Linkedin-Profils übt sie diese Rolle nicht mehr aus. Sie bezeichnet sich jetzt als “Senior Advisor” mit der Ortsbezeichnung “Remote”. Auf der Homepage von Blue Horizon wird Köktentürk weiterhin als Head of Impact geführt.

Mit ihrem Hintergrund als Goldman-Sachs-Bankerin und Olympia-Teilnehmerin im Windsurfen für die Türkei kam sie in einer Zeit zu Blue Horizon, als die Zeichen auf Wachstum standen. Das Thema vegane Ernährung und Fleischersatzprodukte erlebte einen Hype.

Spätestens seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und dem Anstieg der Zinsen sind die Bewertungen von Unternehmen, die Fleischersatzprodukte entwickeln, zum Teil massiv gefallen. Die Aktien von Beyond Meat etwa sind in den letzten zwei Jahren um 90 Prozent eingebrochen. Seit Anfang Jahr haben sie sich auf tiefem Niveau wieder leicht erholt.

Kommunikationschef weg

Wie Tippinpoint Ende Januar berichtete, wurde mehreren Mitarbeitern des Unternehmens gekündigt, oder sie haben es aus eigenem Wunsch verlassen. Unter anderem wechselte der Kommunikationschef zu einem anderen Impact-Investor. Zwei Directors sind ebenfalls nicht mehr an Board.

Ein Grund für die Abgänge dürften Sparmassnahmen sein. Die Investoren haben dem Unternehmen die Verwaltung seines einzigen Fonds entzogen. Nach einer langen juristischen Auseinandersetzung haben die Limited Partner die Entscheidung getroffen, den Fonds Blue Horizon I zu liquidieren.

Damit ist die wichtigste Einnahmequelle für Blue Horizon versiegt. Es fallen Gebühreneinnahmen von über 3 Millionen Franken weg. Der Impact-Investor ist seit mehreren Monaten dabei, einen zweiten Fonds aufzubauen.

Gegründet wurde Blue Horizon von Roger Lienhard. Er gilt als Vegan-Guru, den das deutsche “Manager Magazin” schon als “Extremist der New-Food-Szene” bezeichnet hatte. Er wolle Blue Horizon zu einer Berkshire Hathaway der Lebensmittelindustrie machen, sagte er dem “Forbes Magazine”.