CS-Desaster
Mit dem Verkauf der CS wird der Wert von speziellen Kapitalinstrumenten hauruckartig auf null abgeschrieben. Dies setzte die Finma durch. Ein Experte spricht von einer “verblüffenden Entwicklung”.
20. März 2023 • Beat Schmid
Finma-Präsidentin Marlene Amstad an der Pressekonferenz des Bundes zum CS-Notverkauf (Quelle: Admin)
Die breite Öffentlichkeit hat sich kaum dafür interessiert, doch für die Finanzspezialisten war es der Schocker: Der von der Finma im Rahmen der CS-Übernahme durchgesetzte vollständige Abschreiber der AT1-Anleihen in der Höhe von 16 Milliarden Franken.
Diese sogenannten Contingent Convertible Bonds (Cocos) wurden nach der Finanzkrise eingeführt. Sie sollten als Schockabsorbierer dienen, wenn Banken zusammenbrechen. Sie sind so konzipiert, dass sie den Anleihegläubigern dauerhafte Verluste aufbürden oder in Eigenkapital umgewandelt werden, wenn die Kapitalquoten einer Bank unter eine festgelegte Schwelle fallen.
Dadurch kann eine Bank im Krisenfall ihre Geschäftstätigkeit aufrechterhalten. Gemäss der Schweizer Bail-in-Regelung stehen AT1-Schulden im sogenannten Wasserfall der Verlustabsorption über dem Eigenkapital. Im Fall der CS wird die gesamte AT1-Tranche der Bank abgeschrieben.
Die Finanzmarktaufsicht schrieb gestern einer Mitteilung: "Die Finma hat festgelegt, dass das zusätzliche Kernkapital der Credit Suisse (aus der Emission von Kernkapitalanleihen) im Gesamtnennbetrag von rund 16 Milliarden auf null abgeschrieben wird."