Künstliche Intelligenz
Die Versicherung baut die KI-Software von OpenAI in ihren eigenen Chatbot-Serice ein. Kunden sollen so einfacher Zugang zu Versicherungs- und Vorsorgeprodukte erhalten. Der Bot liefert auch fehlerhafte Antworten.
30. März 2023 • Beat Schmid

Helvetia sei die erste börsenkotierte Versicherung der Welt, die einen Service mit direktem Kundenkontakt auf Basis der ChatGPT-Software lanciert, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung am Donnerstag. Konkret hat die Versicherung die KI-Lösung von OpenAI mit ihrer eigenen digitalen Assistentin mit dem Namen “Clara” verknüpft.

Der Chatbot-Service gebe Auskunft zu Versicherungen, Vorsorge und Eigenheimbesitz. Dabei greife die Software auf Web-Inhalte von Helvetia Schweiz zurück – beispielsweise auf Produkteseiten oder Ratgeberbeiträge, heisst es. Für die Versicherung hat der neue Service einen klaren experimentellen Charakter.

Jan Kundert, Leiter Kunden- und Marktmanagement und Mitglied der Geschäftsleitung von Helvetia Schweiz, sagt: “Wir investieren laufend und auf verschiedenen Ebenen in ein positives Kundenerlebnis. Deshalb wollen wir erkennen, welchen Mehrwert künstliche Intelligenz unseren Kundinnen und Kunden bieten kann.”

Als OpenAI Anfang März die Programmierschnittstelle zu ChatGPT veröffentlicht hat, hat die Versicherung “umgehend” mit internen Tests begonnen. ”Für uns ist klar, dass künstliche Intelligenz und insbesondere Sprachmodelle künftig eine wichtige Kompetenz darstellen”, sagt Achim Baumstark, CTO der Helvetia Gruppe. Begleitet wird das Experiment von der Hochschule Luzern.

Doch so richtig smart sind die Antworten noch nicht, wie ein kurzer Test ergeben hat. Der Clara-Chatbot liefert dabei zum Teil ähnlich fehlerbehaftete oder unlogische Antworten wie ChatGPT, wie ein Beispiel zeigt.

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