Wegen französischen Kleinaktionären
Wegen der Fusion zweier Tochtergesellschaften muss die Grossbank den Wert der UBS Europe SE bekannt geben. Der Grund ist ein Kuriosum.
21. Juli 2023 • red.
Die UBS Europe SE mit Sitz in Frankfurt muss im Zuge einer Fusion mit einer anderen UBS-Tochter ihren Unternehmenswert offenlegen. Wie das deutsche Medium Finanz-Szene berichtet, beträgt der Wert exakt 3,234 Milliarden Euro.
Hintergrund der unfreiwilligen Veröffentlichung ist die kürzlich vollzogene Fusion der französischen UBS-Tochter mit der in Frankfurt ansässigen EU-Einheit. Nun könnte man meinen, dass es sich bei den UBS-Gesellschaften um hundertprozentige Töchter der UBS-Mutter handelt. Aber das ist nicht ganz richtig.
Offenbar halten ein paar Kleinaktionäre einen mikroskopischen Anteil von 0,0000188 Prozent an der Pariser Einheit. Der theoretische Wert dieser Aktien beträgt nur wenige hundert Euro. Dennoch verleiht dieser Mikroanteil den Kleinaktionären weitreichende Rechte.
Jahrelanger Rechtsstreit droht
Deshalb sah sich die UBS-Führung gezwungen, ein umfangreiches Squeeze-out-Verfahren einzuleiten. Dieses beinhaltet unter anderem die Erstellung eines Gutachtens zur Ermittlung des Unternehmenswertes durch PwC. Und zur Absicherung eine weitere Prüfung der Abfindung für die Kleinaktionäre durch einen anderen Wirtschaftsprüfer. Der Squeeze-out soll auf einer ausserordentlichen Generalversammlung am 29. August beschlossen werden. Ob die Kuriosität dann beseitigt werden kann, ist offen. Unzufriedene Kleinaktionäre könnten den Beschluss der Generalversammlung immer noch anfechten. Laut «Finanz-Szene» dauert ein solches Verfahren in der Regel bis zu fünf Jahre. In Ausnahmefällen auch zehn. Die UBS Europe SE ist Ende 2016 aus der UBS Deutschland AG hervorgegangen. In ihr ist das Europageschäft der UBS gebündelt. Christl Novakovic war mehrere Jahre lang CEO der UBS Europe SE. Seit Juni ist sie als Head Global Wealth Management Europe tätig. Präsident der Gesellschaft ist Reto Francioni, der die Generalversammlung leiten dürfte.UBS muss aufpassen, dass die Integration nicht zur reinen Machtdemonstration wird
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