Halbjahreszahlen
Die Online-Bank hat im ersten Halbjahr mehr verdient als erwartet. Nun erhöht sie die Prognose für das Gesamtjahr. Die Lohnsumme macht einen Sprung.
9. August 2023 • Beat Schmid
Der Nettoertrag für das erste Halbjahr 2023 erreichte 265,6 Millionen Franken und lag damit 32,8 Prozent über dem Nettoertrag der Vorjahresperiode. Der Grossteil dieses Wachstums ist auf nicht transaktionsbasierte Erträge zurückzuführen, so profitierte Swissquote von der Zinswende und konnte mehr Depotgebühren einnehmen. Im schwachen Halbjahr machten diese Erträge erstmals mehr als die Hälfte der Gesamteinkünfte aus.
Grösster Ertragsbringer war die Schweizerische Nationalbank mit ihrer Zinspolitik. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft explodierte um 587 Prozent auf 102,7 Millionen Franken. Ein trübes Bild zeigt sich hingegen im Handelsgeschäft. Die Anzahl Transaktionen brach um 26,7 Prozent ein. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank um 9,3 Prozent auf 73,7 Millionen Franken. Die Erträge aus Kryptoanlagen brachen um 61,5 Prozent auf 7,5 Millionen Franken ein.
Die Zahl der Kundenkonten stieg in den letzten zwölf Monaten um 6,4 Prozent auf 555’266. Die Kundenvermögen wuchsen um 9,9 Prozent und erreichten mit 56,9 Milliarden Franken einen neuen Höchststand.
Massiver Kostenanstieg
Unter dem Strich stieg der Reingewinn um 38,2 Prozent auf 106,5 Millionen Franken. Die Gewinnmarge vor Steuern erhöhte sich von 45,3 Prozent in der Vorjahresperiode auf 47,0 Prozent. Die Reingewinnmarge erhöhte sich von 38,6 Prozent auf 40,1 Prozent. Gleichzeitig explodierten die Kosten. Der Gesamtaufwand stieg um 30 Prozent auf 138,4 Millionen Franken. Der Marketingaufwand legte um 35,2 Prozent zu. Höhere Boni für die Mitarbeitenden schlugen zu Buche: Der Personalaufwand stieg um 31 Prozent. Konkret erhöhte Swissquote die Lohnsumme um 16 Millionen auf 68 Millionen Franken. Im Durchschnitt pro Mitarbeitenden bedeutet dies eine Erhöhung um 10’000 Franken im ersten Halbjahr. Obwohl für das zweite Halbjahr 2023 keine Erholung der Marktstimmung erwartet wird, rechnet Swissquote für das Gesamtjahr mit Ergebnissen, die mit dem ersten Halbjahr 2023 vergleichbar sind, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Swissquote erhöht daher den erwarteten Nettoertrag für das Gesamtjahr auf 530 Millionen Franken (von 495 Millionen) und den erwarteten Vorsteuergewinn von 230 auf 250 Millionen Franken.Swissquote: Vorsteuergewinn bricht um 17 Prozent ein
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten hinterlassen deutliche Spuren im Ergebnis der Onlinebank. Die Einnahmen und der Gewinn sind deutlich gefallen.
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