Erstmals in der über 10-jährigen Zeitreihe des KPMG Swiss Real Estate Sentiment Index sind die Preiserwartungen für alle Immobiliensegmente negativ. Erstmals sind auch die Preiserwartungen für zentrale Lagen negativ. Fast 100 Prozent der Befragten erwarten eine negative Preisentwicklung für periphere Lagen, heisst es in einer Mitteilung.
Auch für die Grossregionen und Wirtschaftszentren sieht das konsolidierte Meinungsbild keine Preissteigerungen, nachdem die Befragten im Vorjahr für die Genferseeregion, Zürich und Teile der Zentralschweiz noch positive Preiserwartungen hatten.
Deutlich negativ äussern sich die Umfrageteilnehmer zu den Massnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit. Nur 18 Prozent der Befragten sind eher oder eindeutig der Meinung, dass das Ziel Netto-Null im Jahr 2050 mit den definierten Absenkpfaden und den damit verbundenen Massnahmen erreicht werden kann, heisst es in der Studie.
«Frappant» sei die Aussage der Umfrageteilnehmenden zur Frage, ob alle Kosten und Investitionen für ESG-Massnahmen in den Portfoliowerten berücksichtigt werden. Demnach sind 86 Prozent der Befragten der Meinung, dass dies nicht oder nur teilweise der Fall ist. Nur 3 Prozent sind überzeugt, dass die Werte alle anstehenden ESG-Massnahmen berücksichtigen.
Zudem sind nur 6 Prozent der Befragten der Meinung, dass die derzeit veröffentlichten ESG-Kennzahlen einen aussagekräftigen Vergleich zwischen den Marktteilnehmern ermöglichen. Mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass eine Vergleichbarkeit überhaupt nicht möglich ist. «Unsere Umfrage unter professionellen Marktteilnehmern zeigt deutlich, dass die Rahmenbedingungen und Standards im Bereich Nachhaltigkeit weiter konkretisiert werden müssen», sagt Beat Seger, Partner und Immobilienexperte bei KPMG.