Es geht wieder was beim Schweizer IT-Dienstleister. Nach dem spektakulären Rauswurf des Verwaltungsrats sollen drei Private-Equity-Firmen um das Unternehmen buhlen.
18. Juli 2024 • red.

Mit Apax Partners, Bain Capital und CVC sollen gleich drei potenzielle Käufer Angebote für SoftwareOne prüfen. Das berichtet Reuters unter Berufung auf mehrere ungenannte Quellen. Gespräche mit den drei genannten Private-Equity-Fonds seien im Gange.

Im April war in einer spektakulären Aktion fast der gesamte Verwaltungsrat von SoftwareOne abgesetzt worden. Er hatte sich gegen ein Übernahmeangebot von Bain in Höhe von 2,9 Milliarden Franken gewehrt. Mit der Abwahl setzten sich die Gründungsaktionäre Daniel von Stockar, Rene Gilli und die B. Curti Holding durch. Sie kontrollieren knapp ein Drittel der Aktien von SoftwareOne.

Damit war der Weg wieder frei für Verkaufsverhandlungen. In der M&A-Szene wurde schnell spekuliert, dass das Unternehmen durch diesen Schritt wieder zum Übernahmekandidaten wird. Wie Reuters berichtet, soll Jefferies den Verwaltungsrat bei den Verhandlungen beraten.

Bain-Angebot letztes Jahr abgelehnt

Als SoftwareOne im Mai die Zahlen für das erste Quartal 2024 veröffentlichte, gab das Unternehmen bekannt, dass der Verwaltungsrat von mehreren Parteien bezüglich eines möglichen Going Private kontaktiert worden sei. Namen wurden damals nicht genannt.

Der Anbieter von Dienstleitungen im Bereich der Unternehmenssoftware hatte im vergangenen Jahr mehrere Angebote von Bain abgelehnt. Als Gründe wurden zu geringe Sicherheiten und ein zu niedriger Preis genannt. Welche Preisvorstellungen nun kursieren, ist nicht bekannt.

Der M&A-Markt in der Schweiz befindet sich in einer Flaute. Im ersten Halbjahr gab es deutlich weniger Deals als in der Vorjahresperiode. Im zweiten Halbjahr könnte sich der Markt beleben. Das zumindest ist der Tenor in der Branche.