Geldwäscherei
Riad Salameh ist in seinem Heimatland wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet worden. Er soll über 300 Millionen Dollar zwischen dem Libanon und der Schweiz verschoben haben. Erst kürzlich hatte die Finma deshalb eine Schweizer Privatbank sanktioniert.
4. September 2024 • Beat Schmid

Der frühere langjährige Chef der libanesischen Zentralbank ist am Dienstag in Beirut im Rahmen einer seit längerem laufenden Untersuchung wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet worden. Dies berichtete die FT unter Berufung auf eine hochrangige Justizquelle und eine weitere mit dem Fall vertraute Person.

Der 74-jährige Riad Salameh leitete die Banque du Liban drei Jahrzehnte lang, bevor er vor etwas mehr als einem Jahr zurücktrat. Seine letzten Jahre als Zentralbanker waren von Kontroversen und Vorwürfen geprägt. Ihm wurden unter anderem Misswirtschaft und kriminelle Machenschaften vorgeworfen.

Salameh und sein Bruder Raja Salameh werden beschuldigt, mindestens 330 Millionen US-Dollar an öffentlichen Geldern veruntreut und über ein Labyrinth von internationalen Bankkonten und Offshore-Konten seiner Familie und seiner Geschäftspartner gewaschen zu haben.

Erst im Juni 2024 sanktionierte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht die HSBC Private Bank (Suisse) SA wegen hochriskanter Geschäfte mit dem ehemaligen Notenbankchef. Die Behörde teilte mit, die Bank habe zwei risikoreiche Geschäftsbeziehungen unterhalten, ohne die Herkunft, den Zweck und den Hintergrund der involvierten Vermögenswerte angemessen zu prüfen.

Die verdächtigen Transaktionen im Umfang von 300 Millionen Dollar fanden laut Finma zwischen 2002 und 2015 statt. Die Finma nannte keine Namen der betroffenen Personen, doch deutet alles darauf hin, dass die Konten Riad Salameh und seinem Bruder Raja gehörten. Die Bank darf vorläufig keine neuen PEPs aufnehmen.

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