Der US-Bankenriese Morgan Stanley hat am Mittwoch seinen Rückzug aus der Net-Zero Banking Alliance bekannt gegeben. Die Grossbank ist die dritte US-Bank, die diese Woche aus der Organisation austritt. Zuvor hatten bereits die Citigroup und die Bank of America ihren Rückzug angekündigt. Goldman Sachs und Wells Fargo hatten die Gruppe bereits früher verlassen.
Der Schritt fällt mit der bevorstehenden zweiten Amtszeit von Donald Trump zusammen. Dieser hat angekündigt, die Ölproduktion anzukurbeln und Subventionen für grüne Technologien zu kürzen. Der Exodus ist ein Schlag für Mark Carney und Michael Bloomberg, die die Gründung der Allianz im Rahmen des UN-Klimagipfels 2021 in Glasgow vorangetrieben hatten. Die Net-Zero Banking Alliance ist eine Untergruppe der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ). JP Morgan ist die letzte Wall-Street-Bank, die der Gruppe noch angehört.
Aus der Schweiz sind bisher keine Austritte zu verzeichnen. UBS, Raiffeisen, ZKB, BEKB und BLKB sind weiterhin Mitglieder. Aus der Untergruppe der Versicherer NZIA sind hingegen wichtige Schweizer Vertreter ausgetreten: Swiss Re und die Zurich Gruppe haben die Organisation bereits 2023 verlassen.
Ein Sprecher von GFANZ sagte zum Austritt von Morgan Stanley: «Ohne private Finanzierung wird es keine globale Energiewende geben. Deshalb wird die GFANZ ab 2025 seine Bestrebungen verdoppeln, privates Kapital zu mobilisieren». Morgan Stanley teilte mit, dass die Bank «unverändert» an ihrem Engagement für Netto-Null festhalte. «Wir werden weiterhin über unsere Fortschritte berichten, während wir auf unsere Zwischenziele für Emissionen im Jahr 2030 hinarbeiten.»