Digital Assets Briefing
Lisa Tscherry, Zana Iseni und Sina Meier sind etablierte «Bitcoinerinnen». Im Gespräch sprechen sie über ihre Rolle im Kryptobereich und erklären, weshalb Kryptowährungen auch für Frauen relevant sind.
25. April 2025 • Werner Grundlehner

Wie fast überall im Finanzsektor sind auch bei Kryptoanlagen Frauen in der Minderheit. Doch sie holen auf. Lisa Tscherry, Zana Iseni und Sina Meier sind drei Frauen, denen es ein Anliegen ist, Geschlechtsgenossinnen zu ermächtigen und ihnen einen Zugang zu einer vielversprechenden Investition zu ermöglichen. Lisa Tscherry und Zana Iseni arbeiten in «traditionellen» Berufen bei einem Consulting-Unternehmen und einer Bank, sie haben es sich als Privatpersonen zur Aufgabe gemacht, Frauen mit dem Bitcoin vertraut zu machen.



Und in den Short Cuts diese Woche:
• Auch mit dem Bitcoin «Zinsen» erwirtschaften
• Bitcoin überholt Google und Silber – aber nur kurz



Lisa Tscherry ist Gründerin der «SatoShe» Bitcoin Meetups für Frauen und sitzt als einzige Frau im Vorstand der Bitcoin Association Switzerland. Zana Iseni bietet als Mrs. Zatoshi Workshops und Coachings zum Bitcoin an oder hält Vorträge zum Thema. Sina Meier ist seit über fünf Jahren für 21Shares tätig – in der Kryptobranche eine Ewigkeit. Mittlerweile ist sie beim aufstrebenden Krypto-Dienstleister Länderverantwortliche für die Schweiz, Frankreich, die Benelux-Länder und den Nahen Osten. Die im Jahr 2018 gegründete 21Shares bietet 45 ETP auf Kryptowährungen an und verwaltet über 8 Milliarden Dollar an Kundengeldern. Zusammen mit ARK Invest lancierte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Bitcoin ETF in den USA.

Tippinpoint: Mir scheint es, dass in der Bitcoin-Branche – oder im Krypto-Bereich allgemein – wenige Frauen aktiv sind. Ist das so und wieso? Ist es zu technisch, zu riskant – oder ist es nur ein Abbild der gesamten Finanzbranche?

Lisa Tscherry: Ich nehme das ähnlich wahr. Oder anders gesagt: Man muss gezielter suchen. Ich habe immer wieder Frauen getroffen, die sich im Stillen mit Bitcoin beschäftigen, zum Teil schon seit mehreren Jahren, aber ihre Auseinandersetzung bleibt oft im Privaten. Andere wiederum denken vielleicht, das Thema sei zu technisch, und es gibt eine gewisse Berührungsangst, ähnlich wie in der Finanzbranche insgesamt. Viele wissen nicht, wo sie überhaupt anfangen sollen. Dazu kommt, dass es ziemlich viel Noise und Meinungen gibt, was schnell verwirrend wirken kann.

Sina Meier: Stimmt – leider! Die Krypto-Welt ist noch stark männerdominiert, was aber weniger an der Technologie selbst liegt als an den bekannten Strukturen: Tech trifft auf Finanzen – zwei Bereiche, in denen Frauen historisch unterrepräsentiert sind. Viele Frauen denken zuerst: Das ist nichts für mich. Das kenne ich von meiner persönlichen Story. Dabei ist es genau das Gegenteil. Gerade hier können Frauen unglaublich viel bewegen…

Zana Iseni: Wir Frauen sind in der Bitcoin-Szene leider noch deutlich in der Unterzahl. Das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen spiegelt es die klassische Finanzwelt wider, in der Frauen historisch gesehen weniger präsent sind. Zum anderen wirkt der Einstieg in Bitcoin oft technisch, komplex und ja, auch risikobehaftet. Aber es ist nicht zu riskant, es ist zu wenig erklärt. Das eigentliche Hindernis ist meist fehlendes Wissen und ein Mangel an verständlichen Erklärungen. Wenn wir Menschen in ihrer Sprache abholen und Zugang zu Bildung schaffen, öffnen sich plötzlich Türen, auch für viele Frauen, die sich bisher nicht angesprochen fühlten. Ausserdem fehlen oft weibliche Vorbilder, die sichtbar machen: Bitcoin ist kein Männerding. Genau deshalb habe ich Mrs. Zatoshi ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass Bitcoin kein Männerding ist. Bitcoin ist für alle da, die Verantwortung für ihre finanzielle Zukunft übernehmen wollen, unabhängig von Geschlecht oder Background.

Gibt es etwas an der Branche, der Technologie, der Community, was Frauen eher abschreckt?

Lisa Tscherry: Vermutlich mehrere Faktoren. Wenn man einmal ein Bitcoin-Event besucht, kann man sich je nach Event als Frau schnell als Aussenseiterin in einer männerdominierten Runde fühlen. Technisch geprägte Gespräche oder Diskussionen über neueste Entwicklungen rund um Wallets, Nodes und Co. können für Einsteigerinnen abschreckend wirken. Doch sobald man sich einmal an ein Event traut, merkt man, wie offen und unterstützend die Community ist und wie schnell das Geschlecht in den Hintergrund tritt, wenn die gemeinsame Begeisterung für das Thema spürbar wird.

Sina Meier: Die Einstiegshürde scheint oft höher als sie ist. Fachbegriffe, Buzzwords, Twitter-Diskussionen in All-Caps. Da fragt man sich schnell, ob man im falschen Film ist. Und: Die Szene wirkt oft wie ein geschlossener Boys Club. Es fehlt manchmal einfach einladende Kommunikation und der Hinweis: Du bist hier richtig. Frag alles, was du willst.

Zana Iseni: Die Bitcoin-Community hat unglaublich viele hilfsbereite Menschen. Es gibt einen starken Zusammenhalt, besonders wenn es darum geht, Wissen zu teilen und Neulingen zu helfen. Was aber trotzdem eine Herausforderung sein kann, ist der Einstieg an sich. Für viele fühlt sich Bitcoin anfangs wie eine neue Sprache an. Was ich immer wieder höre, ist: Ich kann es nicht in den Händen fassen oder spüren. Es ist nicht greifbar. Die Begriffe, die Technologie, die Verantwortung. Das alles kann überwältigend wirken, wenn man keine Erfahrung damit hat. Was hilft? Mehr Räume schaffen, also Formate, die Orientierung geben, Zugang erleichtern und Fragen auf Augenhöhe beantworten. Keine Events, bei denen man mit Fachjargon erschlagen wird, sondern Angebote, die verständlich, einladend und offen sind. Es geht um das bewusste Schaffen von Räumen, in denen Lernen ohne Druck möglich ist.

Wie fanden Sie zum Bitcoin – was fasziniert Sie an Kryptowährungen?

Lisa Tscherry: Mich haben zunächst vor allem die philosophischen und gesellschaftlichen Implikationen von Bitcoin fasziniert. Etwas völlig Neues, das das bestehende Systeme hinterfragt. Und dann merkt man, wie viele Themen darin zusammenlaufen, von Ökonomie, Technologie, Politik, Ethik bis hin zur Psychologie. Ich war schon immer neugierig und habe Dinge hinterfragt, und genau deshalb begeistert mich Bitcoin so sehr. Für mich ist es ein internationales, lebenslanges Lernfeld und ich bin überzeugt, dass für jede Person etwas dabei ist.

Sina Meier: Ganz ehrlich? Ich wollte das am Anfang überhaupt nicht. Krypto klang für mich nach Hoodie tragenden Jungs, die in dunklen Kellern über Blockchains diskutieren. Nicht gerade mein natürlicher Lebensraum. Aber dann wurde ich, rein zufällig, mit den Co-Gründern von 21Shares connected. Und obwohl mein erster Impuls war: Danke, das ist nichts für mich, hat sich irgendwann mein innerer Nike-Slogan gemeldet: Just do it! Und siehe da: Je mehr ich verstanden habe, desto faszinierender wurde es. Es geht nicht nur um Coins und Kurse. Es geht um eine echte Revolution im Finanzsystem. Heute frage ich mich eher: Warum eigentlich nicht früher?

Zana Iseni: Mrs. Zatoshi ist ein privates Herzensprojekt. Hauptberuflich komme ich jedoch aus der klassischen Bankenwelt. Risikoanalysen, Regulatorik, Zahlen, Daten. Mein erster Impuls war Skepsis. Als ich das erste Mal von Bitcoin und Kryptowährungen hörte, gingen bei mir sofort die Risk-Alarmglocken an: Spekulation, Unsicherheit, Volatilität. Doch je tiefer ich mich mit dem Thema Bitcoin beschäftigte, desto klarer wurde mir: Bitcoin ist nicht nur irgendeine Technologie oder ein Investment. Es ist so vieles mehr. Ich unterscheide ganz bewusst zwischen Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Viele Altcoins verfolgen ganz andere Ziele, technologisch oder kommerziell. Aber Bitcoin ist einzigartig in seiner Struktur, seinem Ursprung und seiner Wirkung. Meine anfängliche Skepsis verwandelte sich schnell in Faszination. Bitcoin war für mich der erste echte Zugang zur Finanzwelt. Schon mit 16 war ich von Aktien und Wirtschaftsthemen begeistert, aber zum Investieren fehlte es an Kapital, Zugang und Möglichkeiten. Bitcoin änderte das. Es ist offen, inklusiv und global. Mich fasziniert nicht der Kurs, sondern was Bitcoin im Kern ist. Ein System, das Vertrauen nicht zentralisiert, sondern verteilt. Ein System, das in Ländern mit hoher Inflation Hoffnung schenkt und gerade Frauen finanzielle Unabhängigkeit ermöglichen könnte. Bitcoin verkörpert Werte, die ich tief in mir trage.

Wer ist für Sie die wichtigste Frau in der Industrie?

Sina Meier: Natürlich könnte ich jetzt ein paar bekannte Namen nennen, aber meine wahren Heldinnen sind die Frauen, die die Ärmel hochkrempeln, Teams führen, Regulatorik mitgestalten oder ganz unauffällig Brücken zwischen Tech und Mensch bauen. Sichtbarkeit ist wichtig, aber Wirkung ist es noch mehr.

Lisa Tscherry: Für mich ist jede Frau wichtig, die sich mit Bitcoin beschäftigt, ob Autorin, Meetup-Teilnehmerin oder Unternehmerin. Es braucht möglichst viele unterschiedliche Stimmen und Perspektiven, um ein vielfältiges Bild entstehen zu lassen und andere Frauen zu ermutigen, ihren eigenen Zugang zu finden.

Zana Iseni: Es gibt viele beeindruckende Frauen in der Bitcoin- und Finanzwelt, aber eine, die mich besonders inspiriert hat, ist Cathie Wood. Sie hat frühzeitig den Mut bewiesen, Bitcoin als Teil einer langfristigen Investmentstrategie zu sehen, in einer Zeit, in der viele noch skeptisch waren.

Ist es notwendig, spezielle Events, Schulungen, Networking-Anlässe für Frauen durchzuführen – oder finden diese von alleine den Weg in die Krypto-Welt?

Lisa Tscherry: Ich denke, es ist durchaus notwendig, gezielt Formate für Frauen zu schaffen, denn der Einstieg kann ohne niederschwellige Angebote schwerfallen. Deshalb veranstalte ich monatliche SatoShe Meetups in Zürich sowie neu das SatoShe Starter Webinar – beide Formate sind exklusiv für Frauen. In einer wertschätzenden Atmosphäre können dort Fragen gestellt, Grundlagen vermittelt und Erfahrungen geteilt werden. Bis jetzt kommt das sehr gut an, denn bisher gab es für Frauen in der Schweiz kein vergleichbares Angebot mit einem so klaren Fokus auf verständliche und praxisnahe Wissensvermittlung rund um Bitcoin.

Sina Meier: Es geht nicht um Exklusivität, sondern um die gezielte Förderung und Vernetzung, damit Frauen sich sicher und unterstützt fühlen. Safe Spaces schaffen Verbindungen – und Fragen, die man sonst nicht stellen würde, traut man sich dort. Solche Anlässe sind wie das ‘Krypto-Fitnessstudio’ – hier kann man sich in aller Ruhe aufwärmen, ohne direkt mit Wallets, NFT, HODL und anderen Buzzwörtern konfrontiert zu werden. Es geht nicht darum, Frauen auszugrenzen, sondern sie auf das nächste Level zu bringen, damit sie nicht nur dabei sind, sondern richtig durchstarten können. Mehr Events, mehr Netzwerk, mehr Power!

Zana Iseni: Wir brauchen vielfältige Angebote, nicht unbedingt getrennte, sondern ergänzende Formate. Beide Arten von Angeboten sollten ihren Platz haben. Die Tür muss offenstehen, aber wir dürfen sie auch aktiv aufstossen. Spezifische Angebote für Frauen können dabei helfen, Zugang zu erleichtern und Selbstvertrauen aufzubauen. Das heisst nicht, dass andere Formate nicht offen oder einladend wären – im Gegenteil. Aber es geht darum, bewusst Räume zu schaffen, in denen Einstieg und Weiterentwicklung gefördert werden. Und genau das sehe ich als meine Aufgabe.

Verhalten sich Frauen im Krypto-Bereich anders als Männer – überlegter, weniger spekulativ?

Lisa Tscherry: Das lässt sich schwer pauschalisieren. Herangehensweisen sind so individuell wie wir Menschen auch und es gibt keine klare Trennlinie zwischen den Geschlechtern. Was mir jedoch auffällt: Viele Frauen, die ich treffe, sind sehr offen und neugierig, oft noch unsicher, aber sie haben keine festgefahrenen Meinungen. Sie stellen eher Fragen und hören aufmerksam zu, was eine ganz besondere Dynamik schafft und für einen fundierten Einstieg hilfreich sein kann.

Sina Meier: Definitiv – zumindest meistens. Während manche Männer bei Kursschwankungen nervöser werden als beim ersten Date, bleiben viele Frauen erstmal cool. Sie lesen sich ein, stellen kluge Fragen und kaufen nicht gleich beim ersten Hype. Kurz gesagt: weniger ‘To the moon!’, mehr ‘Lass uns mal kurz die Fundamentaldaten checken.’ In einer Branche voller Hype, Hashtags und Hochs, ist dieser ruhige, reflektierte Zugang manchmal die heimliche Superpower. Risiko? Ja gern, aber bitte mit Gehirn statt Hype.

Zana Iseni: Tendenziell ja. Viele Studien legen nahe, dass Frauen bei Finanzentscheidungen risikoaverser, langfristiger und überlegter agieren. Und das spiegelt sich auch im Krypto-Bereich wider. Sie hinterfragen mehr, wollen Zusammenhänge verstehen und folgen weniger impulsiv Trends oder Hypes. Sie spekulieren weniger, sie investieren nachhaltiger. Das ist aus meiner Sicht keine Einschränkung, sondern eine Stärke.

Welchen Einstieg empfehlen Sie anderen Frauen in die Welt des Bitcoins (Wallet, App, ETF…)?

Zana Iseni: Jede hat andere Bedürfnisse, Erfahrungen und Risikoprofile. Aber der erste Schritt ist der wichtigste. Starte mit einem kleinen Betrag, den du auch für ein schönes Abendessen ausgeben würdest. Wer einmal diese Hürde überschreitet, den ersten Kauf tätigt, eine Wallet ausprobiert oder sich einfach traut, Fragen zu stellen, merkt schnell: Es ist gar nicht so schwer. Und vor allem: Es fühlt sich ermutigend an. Was mir persönlich besonders wichtig zu erwähnen ist: Selbstverwahrung ist das Herz von Bitcoin. Nur wenn du deinen Bitcoin selbst verwahrst, gehören sie wirklich dir. Nach dem Motto: Not your keys, not your coins. Es ist vergleichbar mit dem Konzept von Bargeld. Nur wenn du deine Noten und Münzen selbst in deinem eigenen Portemonnaie aufbewahrst, gehören sie auch wirklich dir. Ich bin ein grosser Fan davon, weil es maximale Souveränität ermöglicht. Aber ich bin auch der Meinung: Self-Custody ist nicht für jede geeignet. Es bringt eine grosse Verantwortung mit sich, und wer sich noch nicht bereit fühlt, für den können auch vertrauenswürdige Custody-Lösungen von Finanzdienstleistern eine sinnvolle Brücke sein. Wichtig ist, dass jede versteht, worum es geht, und frei entscheiden kann.

Sina Meier: Bloss keinen Stress! Man muss nicht gleich zur Blockchain-Göttin werden. Keep it simple: Fang klein an, spiel dich mal durch eine Wallet, probier eine seriöse App aus und sprich mit Menschen, die schon drin sind – Spoiler: die meisten reden gerne darüber. Wer beim Gedanken ans Mining nur an Bagger denkt, ist mit einem ETP bestens bedient – reguliert, verständlich und ohne Tech-Kopfschmerzen. Wichtig ist vor allem: einfach mal machen. Krypto ist kein Geheimbund. Es gibt keinen Hoodie Dresscode und keine dummen Fragen. Nur eine Regel zählt: Vertrau dir selbst mehr, als du es vielleicht gewohnt bist.

Lisa Tscherry: In der Schweiz empfehle ich meist Relai oder Pocket Bitcoin für den Einstieg in Kombination mit der BitBox für eine sichere Selbstverwahrung. Aber noch wichtiger ist: Bildung kommt vor dem Kauf.




Short cuts: News aus der digitalen Welt


Auch mit dem Bitcoin «Zinsen» erwirtschaften

Bitcoin ist sicher, bietet aber keine Staking-Belohnungen an – hiess es bisher. Die Ur-Kryptowährung stützt sich auf das Mining zur Sicherung des Netzwerks. Bei diesem sogenannten Proof-of-Work erhält der Miner, der erfolgreich einen neuen Transaktionsblock an die Blockchain anfügt, eine Vergütung in Form von Bitcoin. Bei anderen Blockchains wie Ethereum oder Solana, die auf Proof-of-Stake-Konsensmechanismen beruhen, können die Inhaber ihre Token einsetzen, um das Netzwerk zu betreiben und erhalten im Gegenzug eine Belohnung – dies wird als Staking bezeichnet. Weil Bitcoin-Inhaber keinen solchen «Zins» erhalten, blieb ihnen ursprünglich nur das HODLing (von Hold abgeleitet) – das Halten und Warten auf Kursavancen.

Doch in den vergangenen Monaten haben sich zahlreiche Formen des Staking für Bitcoin etabliert. Plattformen wie Solv Protocol, Babylon und Stacks ermöglichen Bitcoin-Besitzern Erträge durch Staking zu generieren. Diese Einnahmen werden über indirektes Staking über Wrapped Tokens, Lending-Plattformen oder Rendite generierende Konten erzielt. Der Marktführer ist das Babylon-Bitcoin-Protokoll, das im August 2024 an den Start ging und mittlerweile einen Markanteil von fast 80 Prozent aufweist. Bitcoin-Inhaber können ihre ungenutzten Coins auf Babylon einsetzen, um andere Proof-of-Stake-Blockchains wie Sui abzusichern und mit Liquidität zu versorgen. Babylon nutzt die Sicherheit der Bitcoin-Blockchain um die Liquidität und Sicherheit von Proof-of-Stake-Netzwerken zu erhöhen. Im Gegenzug erhalten Bitcoin-Inhaber Validierungsbelohnungen von diesen Netzwerken. Wer seine Bitcoins einsetzt, sollte bei der Auswahl einer Plattform auf Sicherheit, Gebühren, Mindesteinsatz und Auszahlungsflexibilität achten.


Bitcoin überholt Google und Silber – aber nur kurz

Der Bitcoin konnte die Verbindung mit den US-Technologieaktien in dieser Woche etwas abschütteln. Der wachsende Optimismus aufgrund der nachlassenden Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie eine einsetzende Tech-Rally liessen den Bitcoin diese Woche auf über 94’000 Dollar klettern. Damit stieg die Kryptowährung mit einem Marktwert von fast 1,9 Billionen Dollar zum fünftgrössten Vermögenswert nach Marktkapitalisierung auf. Das ist die höchste Position, die der Bitcoin in dieser «Asset-Hitparade» je erreicht hat.

Anfangs Jahr erreichte die älteste Kryptowährung zwar einen Marktwert von über 2 Billionen Dollar, zu diesem Zeitpunkt waren jedoch die Tech-Aktien deutlich höher bewertet als heute. Doch vorläufig war das Hoch nur von kurzer Dauer – im Lauf der Woche fiel der Bitcoin wieder auf Platz 8 zurück (vgl. Tabelle). Bis das «digitale» Gold das Original eingeholt hat, dürfte es noch einige Zeit dauern.

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