Es war absehbar: Die Investoren um Gregor Greber erleiden eine Schlappe im Machtkampf um die Kontrolle über das Spital Wetzikon. Über die Basler Evolva Holding AG wollten sie in einem spektakulären Stunt den Trägergemeinden das Spital zum Schnäppchenpreis von fünf Millionen Franken abkaufen.
Die Aktionärsgemeinden sind darauf nicht hereingefallen und haben nach einer Analyse rasch festgestellt, dass ein Eingehen auf das Kaufangebot keine Option sei. Evolva könne keinerlei Erfahrung im Betrieb von Spitälern nachweisen.
«Das Angebot beinhaltet auch keine Verpflichtung, das Spital Wetzikon im Interesse einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung im Zürcher Oberland weiterzuführen. Stattdessen listet es teils unplausible Vollzugsbestimmungen auf», so die Aktionärsgemeinden. Die Motivation hinter den Kaufbemühungen bleibe nebulös.
Die Gemeinden wollen weiterhin das laufende Sanierungskonzept verfolgen, das betriebliche Optimierungen des Spitals, einen Schuldenschnitt und eine Kapitalerhöhung vorsieht.
Am Dienstagabend fällte nun die erste Gemeinde ihr Votum über die Zukunft des GZO Spitals Wetzikon: In Fischenthal stimmte die Gemeindeversammlung klar für die Kapitalerhöhung. Lediglich zwei Stimmen sprachen sich dagegen aus. Insgesamt müssen zwölf Trägergemeinden des Zürcher Oberlands entscheiden, ob sie gemeinsam rund 50 Millionen Franken in das Spital in Wetzikon einschiessen wollen. Nicht alle Gemeinden stehen hinter der Kapitalerhöhung: In Bubikon und Rüti empfiehlt der Gemeinderat deren Ablehnung.
Ziehen die Gemeinden den Sanierungsplan durch, muss die sogenannten GZO Creditor Group mit Verlusten bei der Rückzahlung ihrer Obligationen rechnen. Als Aushängeschild dieser Gläubigergruppe exponierte sich der Zürcher Investor Gregor Greber.