Es ist einer der grössten Zusammenschlüsse im Versicherungsgeschäft – die Fusion von Helvetia und Baloise. Gemäss gemäss unbestätigten Informationen soll sich die Beratungsfirma McKinsey ein Honorar im zweistelligen Millionenbereich für das mehrjährige Projekt gesichert haben.
Eine Sprecherin von Helvetia erklärte auf Anfrage von Bloomberg: «Helvetia äussert sich grundsätzlich nicht zu vertraglichen Beziehungen. Wir können jedoch bestätigen, dass wir im Zusammenhang mit der geplanten Fusion externe Beratung in Anspruch nehmen.» Von Baloise sowie McKinsey gab es keinen Kommentar.
Der Zusammenschluss von Helvetia und Baloise wurde im April angekündigt. Es soll der zweitgrösste Versicherer des Landes mit einem Prämienvolumen von rund 20 Milliarden entstehen. Mit einem erwarteten Marktanteil von rund 20 Prozent im Leben-, Sach- und Unfallversicherungsgeschäft rückt das neue Unternehmen, das unter dem Namen Helvetia Baloise Holding firmieren soll, näher an den Branchenprimus Zurich Insurance Group heran.
Enge Beziehung zur Zürich-Gruppe
Letztere hat übrigens enge Beziehungen zu McKinsey. Schon vor Jahren beriet das Beratungsunternehmen den Versicherer beim Aufbau der sogenannten Help Point. Auch bei der US-Tochter Farmers war McKinsey aktiv. Dadurch gelangt es dem Unternehmen, die Reparaturkosten und damit den Schadensersatz zu senken. Das war noch vor der Zeit von Zurich-Chef Mario Greco, der selbst ein McKinsey-Alumni ist.
Helvetia-CEO Fabian Rupprecht hat Kosteneinsparungen von jährlich rund 350 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Diese sollen unter anderem durch den Abbau von Arbeitsplätzen erzielt werden. Die Integration wird ihrerseits Investitionen von schätzungsweise 500 bis 600 Millionen Franken erfordern, wobei der Grossteil dieser Kosten bis 2028 anfallen wird.
Langfristig erwarten die Unternehmen daraus eine zusätzliche Cash-Generierung von rund 220 Millionen Franken jährlich – ein bedeutender Hebel zur Steigerung der Rentabilität in einem zunehmend kompetitiven Marktumfeld.
McKinsey zählt mit rund 500 Mitarbeitenden in der Schweiz zu den führenden Unternehmensberatungen des Landes. Der Wettbewerb im hiesigen Markt hat sich zuletzt spürbar intensiviert – nicht zuletzt durch die Übernahme der Credit Suisse durch UBS, wodurch ein grosser Beratungskunde wegfiel.