Helvetia-Baloise
Bereits vor der «Hochzeit» von Helvetia und Baloise kommt es zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse: Cevian hat sein Baloise-Aktienpaket an den Ankeraktionär von Helvetia verkauft.
25. April 2025 • Beat Schmid

Während mehreren Tagen herrschte Funkstille bei Cevian, dem aktivistischen Investor aus Schweden, der 9,3 Prozent an Baloise hält. Am Freitagmorgen dann die Meldung, dass die Patria Genossenschaft das Aktienpaket von Cevian übernommen hat. Zum Preis machte Patria keine Angaben – darüber wurde Stillschweigen vereinbart.

Gleichzeitig zieht Cevian ihren Kandidaten für den Baloise-Verwaltungsrat zurück. Robert Schuchna, so hiess der Mann, hätte am heutigen Tag an der Generalversammlung ins Gremium gewählt werden sollen. Doch dazu kommt es nicht mehr.

Die Patria Genossenschaft hält 34,1 Prozent an Helvetia. Durch den Kauf des Cevian-Pakets dürfte Patria auf einen Anteil von über 20 Prozent am fusionierten Unternehmen kommen.

Dadurch verschieben sich die austarierten Machtverhältnisse bereits vor der Fusion. Das hat zur Folge, dass Baloise keinen siebten Vertreter in das künftige Unternehmen Helvetia Baloise schicken wird. Der neue Verwaltungsrat wird sich demnach aus sieben Helvetia-Vertretern und sechs Baloise-Vertretern zusammensetzen.

Das bedeutet gleichzeitig auch, dass der frühere CS-Schweiz-Chef André Helfenstein mit grosser Sicherheit nicht ins fusionierte Unternehmen einziehen wird. Gemäss geltender Traktandenliste soll er heute in den Verwaltungsrat von Baloise gewählt werden. Kommt es so, wird sein Mandat voraussichtlich bereits knapp einen Monat später wieder enden. Ende Mai sollen die Aktionäre an ausserordentlichen Generalversammlungen der Fusion zustimmen.

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