Der britische Vermögensverwalter M&G kauft den Zürcher Impactinvestor ResponsAbility. Die 2003 gegründete Finanzgesellschaft investierte bisher über 11 Milliarden Dollar in Entwicklungsprojekte und verwaltete Ende 2021 Kundenvermögen von 3,7 Milliarden Dollar. Der Vermögensverwalter ist in 70 Emerging Markets aktiv und zählt laut eigenen Angaben 200 Mitarbeiter in acht Büros.
M&G verwaltet für private und institutionelle Anleger 370 Milliarden britische Pfund. Die allermeisten Kunden stammen von Grossbritannien. Für Stephanie Bilo, Chief Client & Investment Solutions Officer bei ResponsAbility, ist die Übernahme ein klares Zeichen dafür, dass «Impactinvesting aus dem Nischenbereich herausfindet und zu einem massentauglichen Thema wird».
Wie es in einer Medienmitteilung heisst, soll der Hauptsitz in Zürich bleiben. M&G soll in einem ersten Schritt 90 Prozent der Aktien übernehmen, die restlichen 10 Prozent sollen später folgen. Rochus Mommartz soll CEO von ResponsAbility bleiben.
Die Übernahme kommt schneller als erwartet
Die Übernahme kommt schneller als erwartet. Erst vor Wochen wurde bekannt, dass sich die bestehenden Aktionäre von ResponsAbility trennen wollten. Neben einem Investor aus Australien, der Probleme mit der dortigen Finanzaufsicht bekam, zählten zu den Aktionären die Basler Privatbank Baumann & Cie, Raiffeisen, Swiss Re und Vontobel.
Als erster grosser Ankerinvestor engagierte sich Stephen Brenninkmeijer bei ResponsAbility. Er ist einer der Erben des C&A-Bekleidungskonzerns. Brenninkmeijer ist bis heute eingetragener Verwaltungsrat von ResponsAbility Participations AG. Dabei handelt es sich um eine Private-Equity-Gesellschaft, die Firmenanteile im Bereich Financial Inclusion hält. Der C&A-Erbe bleibt weiterhin als Investor an den Firmen beteiligt. Unklar ist, ob er zuletzt noch an ResponsAbility Investment AG beteiligt war, die nun von M&G übernommen wurde.