Strafverfahren
Die Grossbank zahlt über eine Viertelmilliarde, um ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung und Geldwäscherei abzuschliessen. Der Richter spricht von einem wichtigen Moment für die "Geschichte des Schweizer Bankwesens".
24. Oktober 2022 • red.

Wie die Credit Suisse hat sie sich nun mit der französischen Finanzstaatsanwaltschaft auf eine Zahlung von total 238 Millionen Euro geeinigt. Der Bank wurde vorgeworfen, im französischen Kundinnen und Kunden geholfen zu haben, Vermögen vor dem Fiskus zu verstecken.

Die Busszahlung besteht aus drei Elementen: einer Geldstrafe von 57,4 Millionen, einer Gewinnrückforderung von 65,6 Millionen und einer Schadenersatzzahlung an den französischen Staat in Höhe von 115 Millionen Euro. Ein Gericht segnete den Deal zwischen CS und der französischen Strafermittlungsbehörde, dem sogenannten Parquet National Financier, ab.

Dies sei ein wichtiger Moment für die "Geschichte des Schweizer Bankwesens und die Beziehungen des Landes zu den französischen Steuerbehörden", sagte Richter Stéphane Noel gemäss Agenturberichten während der Anhörung in Paris, nachdem er die Beträge genannt und die Auflösung der strafrechtlichen Vorwürfe genehmigt hatte. "Die Bank ist erfreut über die Beilegung dieser Angelegenheit, die einen weiteren wichtigen Schritt zur proaktiven Lösung von Rechtsstreitigkeiten und Altlasten darstellt", schreibt die CS in einer Stellungnahme. Die CS hatte für den langjährigen Rechtsfall bereits Rückstellungen gebildet, die nun offenbar nur leicht erhöht werden müssen.

Erst letzte Woche entsorgte Grossbank eine wichtige juristische Altlast. Die Credit Suisse erzielte mit der Generalstaatsanwaltschaft von New Jersey einen Vergleich über 495 Millionen Dollar im Zusammenhang mit ihrem Residential-Mortgage-Backed Securities-Geschäft (RMBS). Dieses Verfahrenen zog sich über insgesamt neun Jahre hin.

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