Raisin, ein Broker für Privatkundeneinlagen aus Deutschland, bekommt ein prominentes Aushängeschild. Der ehemalige UBS-Chef Axel Weber, der die UBS im Frühjahr 2022 verlassen hat, soll im Dezember in den Beirat gewählt werden und voraussichtlich den Vorsitz übernehmen.
Dort soll er den ehemaligen georgischen Premierminister Lado Gurgenidze ablösen, der in das Unternehmen investiert hat. Raisin betreibt in Deutschland, England, den USA und fünf weiteren europäischen Ländern Online-Plattformen, auf denen Sparer die Konditionen von Banken vergleichen und ihr Geld direkt bei den Banken anlegen können.
Raisin wurde 2013 gegründet und profitiert vom stark gestiegenen Zinsniveau. Das vermittelte Vermögen sei in diesem Jahr um 20 Milliarden Euro auf 50 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Raisin peilt für dieses Jahr einen Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro an.
Bereits für Flossbach von Storch und die BCG tätig
Weber ist bereits als Berater für den deutschen Vermögensverwalter Flossbach von Storch und die Boston Consulting Group (BCG) tätig. Gegenüber der Financial Times sagte der ehemalige Notenbanker, einer der Gründe für seinen Einstieg bei Raisin seien die grenzüberschreitenden Aktivitäten des Start-ups in Europa. Raisin erleichtere es Kleinsparern, ihre Ersparnisse in einem anderen Land anzulegen.
Der europäische Kapitalmarkt und die Bankenunion seien schon immer eines seiner «Steckenpferde» gewesen. Er freue sich darauf, seine Erfahrungen im Finanz- und Zahlungsverkehrsbereich mit dem schnell wachsenden Unternehmen zu teilen.
Weber erklärte gegenüber der FT, dass er keinen potenziellen Interessenkonflikt zwischen seinen Aufgaben bei Flossbach von Storch und Raisin sehe und betonte, dass er den Kölner Vermögensverwalter in makroökonomischen und geldpolitischen Fragen berate und nicht an Investitionsentscheidungen beteiligt sei.