Das US-Justizministerium hat laut Agenturberichten die Ermittlungen gegen die Credit Suisse und die UBS wegen möglicher Compliance-Verletzungen ausgeweitet. Die Behörde untersucht, ob die beiden Banken es russischen Kunden ermöglicht haben, US-Sanktionen zu umgehen.
Im Mittelpunkt stehe die Credit Suisse, heisst es. Das DOJ habe die in den USA ansässigen Anwälte der UBS über die angeblichen Sanktionsverstösse informiert. Die Behörden würden aber auch mögliche Compliance-Verstösse bei der UBS untersuchen.
Ob diese Ermittlungen dereinst zu Vergleichsverhandlungen führen oder ergebnislos eingestellt werden, ist noch völlig offen. Mit dem Deal im März hat die UBS auch alle juristischen Altlasten der CS übernommen.
Das US-Justizministerium will wissen, wie die Banken in den vergangenen Jahren mit den Konten sanktionierter Kunden umgegangen sind. Bisher habe es noch keine Befragungen von Managern oder Mitarbeitenden gegeben. Die Behörden untersuchen den Zeitraum von 2014 bis heute. Seit der Annexion der Krim haben die Amerikaner rund tausend Russen auf die Sanktionsliste gesetzt.
Die News schlugen gestern Nachmittag wie eine Bombe ein. Die Aktie der UBS brach am Mittwoch kurzzeitig auf 21.20 Franken ein, erholte sich aber bis zum Handelsschluss wieder auf 22.34 Franken - sie schloss mit einem Minus von knapp 3 Prozent.
Die News schlugen gestern Nachmittag wie eine Bombe ein. Die Aktie der UBS brach am Mittwoch kurzzeitig auf 21.20 Franken ein, erholte sich aber bis zum Handelsschluss wieder auf 22.34 Franken - sie schloss mit einem Minus von knapp 3 Prozent.
G7 Task Force und Magnitski-Fall
Mit dem Angriff auf die UBS verfolgen die Amerikaner auch politische Ziele. Das geht zumindest aus Berichten amerikanischer Medien hervor. Wie Bloomberg schreibt, hätten US-Beamte ihre Frustration darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Schweiz aus ihrer Sicht zu wenig tue, um die Sanktionen gegen Russland durchzusetzen und die Geldwäscherei zu bekämpfen. Der implizite Vorwurf: Die Schweiz helfe damit dem Kreml, seine Wirtschaft trotz der von den USA und ihren Verbündeten verhängten Restriktionen wegen der Invasion in der Ukraine am Laufen zu halten.
Bloomberg verweist in diesem Zusammenhang auch auf die «Weigerung» der Schweiz, sich einer Task Force der G7-Staaten zur Verfolgung russischer Vermögenswerte anzuschliessen, sowie auf ein Urteil zur Freigabe von Vermögenswerten in einem «hochkarätigen Korruptionsfall mit Verbindungen zum Kreml». Die US-Nachrichtenagentur spielt damit auf den berüchtigten Fall Magnitski an.