Strategiewechsel drückt Ergebnis
Der Konzernumbau bei der Wall-Street-Bank belastet die Profitabilität. Der Gewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent. Besser im Schuss ist die Bank of America.
18. Oktober 2023 • red.

CEO David Solomon hat die Lust am Auflegen verloren. Gestern musste der Hobby-Techno-DJ das achte Quartal in Folge mit sinkenden Gewinnen verkünden. Ein Grund war der Verkauf des Online-Kreditvermittlers Greensky, den die Bank erst im vergangenen Jahr für 1,7 Milliarden Dollar gekauft hatte.

Darauf musste Goldman rund eine halbe Milliarde Dollar abschreiben. Das Fintech-Unternehmen wurde vergangene Woche an ein Konsortium um die Investmentfirma Sixth Street verkauft.

Solomon vollzieht einen Strategiewechsel und zieht sich aus dem Geschäft mit Verbraucherkrediten zurück. Wie es mit dem Kreditkartengeschäft weitergeht, ist noch offen. Goldman gibt Kreditkarten für Apple und General Motors aus und hat noch im April ein Sparkonto für die Kunden der Apple-Karte aufgelegt.

Unter dem Strich stand ein Quartalsgewinn von 2,1 Milliarden Dollar. Damit übertraf die Bank die Erwartungen der Analysten leicht. Die Aktie verlor dennoch 1,6 Prozent. Die Einnahmen beliefen sich auf 11,8 Milliarden Dollar, 1 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Auch die Bank of America gab gestern ihre Zahlen für das dritte Quartal bekannt. Angetrieben von einem erstarkten Investmentbanking stieg der Gewinn um 10 Prozent. Die Aktie stieg um 2,3 Prozent.

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