Das Schweizer Geschäft macht den Unterschied. Das zeigen die Zahlen für das dritte Quartal der fusionierten Grossbank UBS. Erstmals weist die Megabank konsolidierte Zahlen aus. Dabei fällt auf, dass vor allem die Schweizer Einheit deutlich an Gewicht gewonnen hat.
Im dritten Quartal erzielte die von Sabine Keller-Busse (Bild) geleitete Schweizer Einheit erstmals einen höheren Vorsteuergewinn als das Wealth Management: 1,12 Milliarden gegenüber 1,007 Milliarden Dollar. In den ersten drei Quartalen erzielte Personal & Corporate Banking einen Vorsteuergewinn von 2,39 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr waren es noch 1,28 Milliarden. Heute schaut also gut eine Milliarde mehr raus.
Umgekehrt sieht es im von Iqbal Khan geführten Global Wealth Management aus: In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres lag der Vorsteuergewinn bei 3,9 Milliarden Dollar. In diesem Jahr schrumpfte der Wert auf 3,2 Milliarden Dollar. Das Asset Management und das Investment Banking litten noch stärker unter der Fusion.
Schweizer Einheit verdoppelt Erträge
Sehr deutlich zeigt sich der Gewichtszuwachs des Schweizer Geschäfts bei den Erträgen. Diese verdoppelten sich in den ersten drei Quartalen 2023 auf 6 Milliarden Dollar (2022 Q1-Q3: 3,1 Milliarden Dollar). Im Wealth Management ist der Ertragszuwachs im Vergleich dazu praktisch inexistent. Sie stiegen von 14,3 auf 15,7 Milliarden Dollar. Dies zeigt, dass die von der Credit Suisse übernommenen Private-Banking-Aktivitäten fast vollständig weggebrochen sind.
So erstaunt es nicht, dass es die Schweizer Einheit war, die den operativen Verlust der Grossbank auf Konzernebene mit 255 Millionen Dollar einigermassen in Grenzen hielt. «Wir blicken optimistisch in die Zukunft, denn wir bauen eine noch stärkere und sicherere UBS auf, die im März zur Stabilisierung des Finanzsystems aufgerufen wurde und auf die alle unsere wichtigen Stakeholder stolz sein können», wird UBS-Chef Sergio Ermotti in einer Medienmitteilung zitiert.
UBS verliert 50 Mitarbeitende pro Tag
Die UBS beschäftigte Ende September 116’000 Mitarbeitende. Drei Monate zuvor waren es noch 3119 mehr. Die Bank verliert also rund 1000 Mitarbeitende pro Monat oder 50 pro Tag. Die Bilanzsumme ist in der Periode kaum geschrumpft: Sie betrug Ende des dritten Quartals 1,644 Milliarden. Mitte Jahr waren es noch 1,678 Milliarden.
Unter dem Strich stand im dritten Quartal auf Konzernebene ein Verlust von 785 Milliarden Dollar. Kumuliert für die ersten drei Quartale ergibt sich jedoch ein Nettogewinn von 29,2 Milliarden Dollar. Dieser Gewinn ist zu einem grossen Teil auf den negativen Goodwill im Zusammenhang mit der CS-Übernahme zurückzuführen. Dieser spülte der UBS 28,9 Milliarden Dollar in die Kasse.