Bisher war die Geldwäschereibekämpfung eine Einbahnstrasse. Schweizer Finanzinstitute sind gesetzlich verpflichtet, bei Verdacht Meldung zu erstatten. Nun fliessen die Informationen erstmals in grösserem Umfang auch in die Gegenrichtung: Banken und andere Finanzintermediäre erhalten von der Mros konkrete Hinweise, wonach sie suchen sollen.
Wie der Tages-Anzeiger schreibt, hat das Fedpol ein Dokument mit dem Namen «Alerts and Typologies» erstellt. Es wurde laut einem Fedpol-Sprecher aufgrund eigener Abklärungen und mit Informationen ausländischer Partnerstellen zusammengestellt. Da Terroristen ihre Kampagnen oft unter dem Deckmantel von Spenden für humanitäre Hilfsaktionen tarnten, müsse das Augenmerk auch auf wohltätige Organisationen und private Aktionen gerichtet werden, heisst es laut Tages-Anzeiger in dem Dokument. «Das Papier soll eine Typologie von Indikatoren liefern, die zum Verdacht der Finanzierung terroristischer Aktionen führen können.»
Die Hamas soll in den vergangenen Jahren unter anderem über Krypto-Konten Geld gesammelt haben. Laut einer israelischen Analysefirma soll die Organisation zwischen August 2021 und Juni 2023 umgerechnet knapp 40 Millionen Franken erhalten haben. Beim verbündeten Islamischen Jihad soll es im gleichen Zeitraum sogar mehr als doppelt so viel gewesen sein. Terrororganisationen nutzen Kryptowährungen wie Bitcoin, um internationale Sanktionen zu umgehen.